Neues Ökozentrum für Lebach Bauernhaus wird zum Ökozentrum

Lebach · 200 Jahre ist es alt, neun Jahre stand es leer: Jetzt soll ein altes Lebacher Bauernhaus saniert werden. Dafür nehmen Naturschützer vom BUND eine Menge Geld in die Hand.

 Vorbesitzer Michael Eckert (Dritter von rechts) übergibt Christoph Hassel (links daneben) symbolisch den Schlüssel für das alte Bauernhaus. Mit dabei (von links): BUND-Geschäftsführerin Monika Böhme, Minister Reinhold Jost und Bürgermeister Klauspeter Brill. Rechts: Lebachs Ortsvorsteher Thomas Reuter.

Vorbesitzer Michael Eckert (Dritter von rechts) übergibt Christoph Hassel (links daneben) symbolisch den Schlüssel für das alte Bauernhaus. Mit dabei (von links): BUND-Geschäftsführerin Monika Böhme, Minister Reinhold Jost und Bürgermeister Klauspeter Brill. Rechts: Lebachs Ortsvorsteher Thomas Reuter.

Foto: Dieter Lorig

Etwa 800 000 Euro investiert der Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in ein neues Zentrum für Ökologie und Umweltschutz. Bis 2022 soll das neue Ökozentrum in der Jabacher Straße 87 in Lebach in einem 200 Jahre alten denkmalgeschützten Bauernhaus eingerichtet sein. Dies teilte Christoph Hassel, BUND-Landesvorsitzender, bei der symbolischen Schlüsselübergabe durch den Vorbesitzer des Hauses, Michael Eckert, mit. Der gebürtige Lebacher ist promovierter Physiker und Lehrer. Eckert hatte das frühere Bauernhaus seiner Vorfahren an den BUND gespendet.

„Nach seiner Fertigstellung wird das Zentrum als regionale Anlaufstelle für alle dienen, die sich mit Natur- und Umweltschutz befassen“, kündigt Christoph Hassel an. Das zweigeschossige Haus mit einem alten Schweinestall und Bauerngarten eigne sich als Bürogebäude sowie Tagungs- und Bildungsstätte mit wissenschaftlichen Arbeitsräumen. „Wir können hier außerschulische Bildung über nachhaltige Entwicklung und Tiere vermitteln sowie Pflanzen erfassen“, sagt Monika Böhme, Geschäftsführerin des BUND Saar. Zudem werde sich der BUND im neuen Ökozentrum mit auen- und gewässerökologischen Themen sowie Insekten- und Bienenschutz beschäftigen. Geplant seien aber auch Kooperationen mit Lebacher Schulen. „Ich bin zuversichtlich, dass der BUND als große Naturschutzorganisation in der Lage ist, aus dem alten Bauernhaus ein lebendiges Zentrum für Ökologie und Umweltschutz zu machen“, sagte Michael Eckert, dem das Gebäude zuletzt gehörte. Er erinnerte daran, wie bescheiden die früheren Bewohner des Hauses gelebt hätten, was verdeutliche, wie nachhaltiges Leben funktionieren könne.

„Dieses Gebäude hat eine Seele, hier wurde gelebt, gearbeitet, gefeiert, aber auch gelitten“, sagte Umwelt- und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost, sichtlich begeistert von dem neuen BUND-Projekt, das mit finanziellen Mitteln unterstützt werden könne. Dabei sprach Minister Jost zunächst über Saartoto-Fördergelder in Höhe von 50 000 Euro. „Mit Unterstützung der Stadt Lebach dürfte es möglich sein, auch Bundesmittel für das Projekt zu bekommen“, sagte Jost. „Dem stehe nichts entgegen, da die geplante Nutzung des Hauses sehr gut zu Lebach passe, dem grünen Mittelpunkt des Saarlandes“, sagte der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill. Nach der offiziellen Schlüsselübergabe konnten sich mehr als 50 Besucher und geladene Gäste einen Eindruck vom aktuellen Zustand des alten Bauernhauses verschaffen. Das seit neun Jahren leer stehende Gebäude muss unter Berücksichtigung von Vorgaben des Denkmal- und Brandschutzes komplett saniert werden.

Mit den Planungen ist das Eppelborner Architekturbüro energie.punkt Matthias Lutter beauftragt. Nach seiner Sanierung firmiert das Gebäude als „Haus Eckert – BUND-Zentrum für Ökologie und Umweltschutz“.

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