Laune der Natur schlägt gleich mehrmals zu

Steinbach. Wie viele Zufälle auf einmal kann es geben? Ein Schaf das binnen vier Wochen zwei Mal Zwillinge von zwei Vätern auf die Welt bringt, hört sich kurios an, ist es aber laut Peter Hennen aus Steinbach nicht. Als einen üblen Streich hätte der Schäfer aus Leidenschaft es wohl gesehen, wenn das, was ihm passiert ist, zum ersten Mal vorgekommen wäre

 Eine Laune der Natur soll es sein, dass ein Mutterschaf innerhalb vier Wochen zwei Mal Zwillinge zur Welt bringen konnte. Foto: hth

Eine Laune der Natur soll es sein, dass ein Mutterschaf innerhalb vier Wochen zwei Mal Zwillinge zur Welt bringen konnte. Foto: hth

Steinbach. Wie viele Zufälle auf einmal kann es geben? Ein Schaf das binnen vier Wochen zwei Mal Zwillinge von zwei Vätern auf die Welt bringt, hört sich kurios an, ist es aber laut Peter Hennen aus Steinbach nicht. Als einen üblen Streich hätte der Schäfer aus Leidenschaft es wohl gesehen, wenn das, was ihm passiert ist, zum ersten Mal vorgekommen wäre. Aber in seiner 40-jährigen Berufspraxis habe er bereits drei Mal diese Seltenheit erlebt. Und so ist das doppelte Mutterglück seines Schafes für ihn alles andere als ein nachträgliches Weihnachtswunder.

"Jeder, dem ich das erzähle, lacht mich aus", sagt Peter Hennen. Aber er schwört darauf, dass eines seiner Muttertiere in der Nacht zum Montag zum zweiten Mal innerhalb vier Wochen Lämmer zur Welt gebracht hat. "Das ist mir nicht zum ersten Mal passiert", erklärt er. Vor 30 Jahren, als sein Großvater noch die Schäferei leitete, die er später übernahm, brachte ein Schaf zwei Mal Zwillinge zur Welt.

Das Ereignis von Steinbach wirft allerdings Rätsel auf. Als die Saarbrücker Zeitung bei der zentralen Stelle im Veterinärwesen in Saarbrücken und bei verschiedenen Tierärzten nachfragt, kommt spontan ein "das kann nicht sein". "Unmöglich", "nicht Natur gegeben" und ähnliche Aussagen folgten. Beim Veterinäramt zieht man allerdings die Möglichkeit in Betracht, dass das Mutterschaf zwei Gebärmütter haben muss. Zwar kein doppelter Uterus, aber eine Gebärmutter mit zwei Hörnern, wie es bei einem Schaf üblich sei, ließe dieses Ereignis zu, wie Dr. Wilhelm Meiser aus Lebach letztendlich erklärt.

Demnach könne es im Fall von Hennen so gewesen sein, dass ein Zwillingspaar in dem einem Horn fünf Monate lang ausgebildet wurde, während das zweite in dem anderen auch fünf Monate lang herangewachsen ist. "Ich habe es bei einem Schaf einmal erlebt, bei Sauen schon mehrmals", sagt Meiser. Er praktiziert seit über 35 Jahren und hält dieses ungewohnte Mutterglück für möglich. "Eine Laune der Natur, die hier gleich mehrmals zugeschlagen hat", sagt Meiser.

Denn nicht nur, dass das Muttertier zwei Mal gebären konnte, es musste ja schließlich zuvor auch zwei Eisprünge gehabt haben und einen Partner, der sich auf wiederholte Liebesspiele einließ. Wobei, was den Partner betrifft, kommt Hennen gleich mit einer weiteren Überraschung. Die Zwillingspärchen haben nämlich zwei verschiedene Väter. "Einen Schwarzkopf und einen Weißkopf", erklärt Hennen.

Das Muttertier nimmt die Neugeborenen an, lässt sie unbekümmert an seine Zitzen. "Ein Beweis, dass es sich um die Mutter handelt, jede andere würde sich wehren", meint Hennen. Und dennoch muss er für die Jüngsten eine Amme suchen. Denn die großen Geschwister lassen nicht genug Milch übrig. Derzeit füttert Hennen mit der Flasche zu. Aber schon bald soll eine Ersatzmutter für die Lämmer sorgen.

 Eine Laune der Natur soll es sein, dass ein Mutterschaf innerhalb vier Wochen zwei Mal Zwillinge zur Welt bringen konnte. Foto: hth

Eine Laune der Natur soll es sein, dass ein Mutterschaf innerhalb vier Wochen zwei Mal Zwillinge zur Welt bringen konnte. Foto: hth

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