Besucher sammeln Eindrücke im Heim für Straßenkinder in St. Petersburg

Lebach. Marc Naumann und Pfarrer Schaefer haben sich auch in diesem Jahr wieder auf den Weg nach St. Petersburg gemacht. Erfreulicherweise ist es weiter möglich, trotz gestiegener Kosten die Arbeit in den Petersburger Einrichtungen wie bisher weiterzuführen. Wie immer wurde die Gruppe auf dem Flughafen St. Petersburg von Marina und Natascha freudig empfangen

 Pfarrer Michael Schaefer (Mitte) und Marc Naumann (vorne rechts) mit allen derzeitigen Heimbewohnern. Foto: SZ

Pfarrer Michael Schaefer (Mitte) und Marc Naumann (vorne rechts) mit allen derzeitigen Heimbewohnern. Foto: SZ

Lebach. Marc Naumann und Pfarrer Schaefer haben sich auch in diesem Jahr wieder auf den Weg nach St. Petersburg gemacht. Erfreulicherweise ist es weiter möglich, trotz gestiegener Kosten die Arbeit in den Petersburger Einrichtungen wie bisher weiterzuführen. Wie immer wurde die Gruppe auf dem Flughafen St. Petersburg von Marina und Natascha freudig empfangen. In guter Tradition war auch Julia, eine der früheren Zöglinge, wieder die Dolmetscherin. In Bereg war die Freude natürlich groß und der Empfang herzlich, wenn es auch auf der Seite der Kinder ein wenig "Anlaufschwierigkeiten" gab, da außer einem alle neu waren. Doch sie tauten schnell auf und akzeptierten die Gäste. Danach ging es gleich an die Arbeit, da zunächst der Haushaltsplan für 2009 erstellt werden musste. Nach vielem Überlegen und Rechnen kam es für das Jahr 2009 zu einem Gesamt-Budget von 86040 Euro. Davon muss "Bereg" einen Eigenanteil von 25 Prozent, also 21510 Euro, als Sachspenden aufbringen und für die Spender bleiben somit 64530 Euro, die sie im nächsten Jahr für das Heim "auf die Beine stellen" müssen. Ebenso saßen die Besucher viele Stunden mit Marina und Anna zusammen, um über die Strukturen von "Bereg" und notwendige Veränderungen zu diskutieren. Dabei war allen Beteiligten klar, dass dringend eine neue - und größere - Wohnung gebraucht wird, wofür die Weichen auch gestellt sind. Allerdings erweist sich das als äußerst schwierig, da es vor allem eine finanzielle Frage ist, die einfach Grenzen setzt. Zudem muss dringend in St. Petersburg ein Träger-Verein für das Heim gegründet werden, was sich als sehr aufwendig erweist. Dies wird bei der russischen Bürokratie und der immer noch eher negativen Einstellung zu den nicht-staatlichen Organisationen ohne einen Rechtsanwalt, der mit entsprechenden Kosten verbunden ist, leider nicht zu verwirklichen sein. Wenn der Verein in Russland gegründet ist, kann er dort auch endlich ein Konto bei einer Bank eröffnen, um so Barspenden im Land zu bekommen und um von hier aus die Gelder direkt an den lokalen Verein überweisen zu können. Ein lokaler Verein mit Konto steigert zudem die Akzeptanz und die Bereitschaft zur Hilfe in Russland, was auf Dauer unerlässlich ist. Bei der Reise hat die Gruppe einige nicht-staatliche Einrichtungen und Organisationen besucht und war angenehm überrascht zu sehen und zu erfahren, dass einige ähnlich wie "Bereg" arbeiten und recht gut miteinander vernetzt sind. Dabei tat es gut zu erleben, wie einige ehemalige Mitarbeiter von Bereg in diesen Krisenzentren und Heimen die Arbeitsweise umsetzen. Bei allem Planen, Arbeiten und Besichtigen haben die Besucher es trotzdem geschafft, sehr viel Zeit mit den Kindern zu verbringen und manches mit ihnen "anzustellen", was die "Familienbande" so gestärkt hatte, dass beim Abschied sogar Tränen flossen. Ebenso hat es beiden Seiten wieder gut getan, dass die Gäste auch viel mit den Mitarbeitern reden und zusammen sein konnten. Es zeigt sich immer wieder neu, dass die "Bereg-Familie" ihren längst nicht immer einfachen Weg unbeirrt geht und zusammenhält. abSpenden an Michael Schaefer, Stichwort: Straßenkinder - St. Petersburg, levo - Bank - Lebach, Kto. 50540200, BLZ 59393000.

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