Wechsel in der Geistlichkeit Immer unterwegs im Namen des Herrn

Lebach · Kaplan Carsten Scher, der drei Jahre in Lebach wirkte, wechselt ab August nach Wittlich. Am Sonntag, 2. Juli, wird er offiziell verabschiedet.

 Gerne besucht Carsten Scher die Schönstattkapelle auf dem Wünschberg in Lebach. Foto: Scher

Gerne besucht Carsten Scher die Schönstattkapelle auf dem Wünschberg in Lebach. Foto: Scher

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Auf nach Wittlich, heißt es für Carsten Scher ab kommendem Monat. Drei Jahre war der noch 39-Jährige Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Hl. Dreifaltigkeit und St. Marien Lebach. Nun tritt er ab 1. August seine zweite Kaplanstelle (früher Vikarstelle) für weitere drei Jahre in Wittlich an. "Eigentlich kehre ich wieder zu einem Teil meiner Wurzeln zurück", erklärt der Püttlinger lachend. Sein Vater stammt nämlich aus Ürzig an der Mosel, unweit von Wittlich. Über die Bundeswehr kam er nach Lebach, wo Carsten Scher nun Kaplan ist. Dort lernte er auch seine Frau kennen, heiratete und zog nach Püttlingen.

Mit fast 40 und dann noch Kaplan? Carsten Scher ging eben einen Umweg, bis er seine Berufung fand. Diese Erfahrungen im beruflichen und auch persönlichen Bereich möchte er keinesfalls missen. Sie hätten ihn geprägt. "Gut, dass ich vorher ein anderes Leben hatte." Er ist sich sicher, dass er so die Menschen besser verstehen kann. Er verstehe sie von einer anderen Perspektive. Der Vorteil in seinem Beruf sei gewesen, abends habe er gewusst, was er geschafft hat. Jetzt als Seelsorger sei das Ergebnis am Ende eines oft langen Arbeitstages nicht immer greifbar. Daher freut er sich besonders über Feedback, auch wenn es nicht immer positiv ausfalle. Gute Begegnungen, betont Scher, gebe es immer, wenn er zu Fuß unterwegs sei. Da entwickeln sich oft rein zufällig interessante und wertvolle Gespräche. Auf der Homepage der Pfarrei ( www.pg-lebach.de ) beschreibt er, dass er einen etwas weiteren Weg zurückgelegt habe, bevor er 2014 die Priesterweihe empfing. "Nach dem Abschluss meiner schulischen Ausbildung habe ich zunächst eine ganz andere Richtung eingeschlagen und eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht, sowie berufsbegleitend Wirtschaftslogistik studiert." Irgendwann habe er dann gemerkt, dass er aus seinem Leben etwas anderes machen möchte. Intensiv habe er sich mit Glauben, Kirche und Berufung auseinandergesetzt. Schließlich trat er in das Priesterseminar ein und studierte im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen Theologie studiert. Sein Diakonat absolvierte er auch in der Eifel, in Gillenfeld.

In Lebach hatte Carsten Scher für drei Jahre eine neue Heimat gefunden. Er lobt das gute Miteinander, auch im pastoralen Team. Natürlich habe es auch oft heftige Diskussionen gegeben. Man muss sich entwickeln und wachsen, aber, das sei immer "auf Augenhöhe" geschehen. Neben dem "normalen Programm" hat Scher in Lebach die Männerpastoral aufgebaut. In Pfarrer Hermann Zangerle habe er einen guten Lehrherrn gefunden. Scher ist auch Notfallseelsorger. Dieses Amt hat er vom früheren Kooperator Michael Schaefer geerbt.

Jetzt heißt es erst einmal Koffer packen und die Wohnung auf dem Wünschberg räumen. Sich selbst mit auf den Weg gibt er sich Worte aus der Apostelgeschichte: "Als Paulus in Korinth war, sagte der Herr nachts in einer Vision zu ihm: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt." Und als Teil des Volkes will er hier und jetzt und später in Wittlich unterwegs sein.

Die offizielle Verabschiedung ist am Sonntag, 2. Juli, 11 Uhr, im Hochamt, anschließend findet ein Empfang statt.

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