Haifischpfad und Lebacher Eier

Lebach · Auf den Spuren der Lebacher Eisenerzgruben bewegten sich fast 40 Teilnehmer im Raum Gresaubach/Rümmelbach. Dabei gaben Edith und Eric Glansdorp Einblicke in die Erzgewinnung und Verhüttung.

 Treffpunkt zur Exkursion zu den Erzgruben von Lebach war der Dorfplatz von Gresaubach. Edith und Eric Glansdorp gaben bei der Führung einen Einblick in die Geschichte. Foto: Andreas Engel

Treffpunkt zur Exkursion zu den Erzgruben von Lebach war der Dorfplatz von Gresaubach. Edith und Eric Glansdorp gaben bei der Führung einen Einblick in die Geschichte. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

"Im realen Sinn sind die Eisenerzgruben kein Denkmal", betonte Eric Glansdorp, der zusammen mit seiner Frau Edith am Tag des offenen Denkmals den Besuchern die Eisenerzgruben von Lebach näher brachte. Aber ihre Halden könnten als Denkmäler angesehen werden. Sie säumen den ganzen Weg. Aber nur geübte Augen erkennen sie auf Anhieb. Oder sie müssen, wie gestern bei der Tour geschehen, darauf hingewiesen werden.

Auf der gut dreistündigen Exkursion erfuhren die zahlreichen Teilnehmer, unter ihnen Gäste aus Saarbrücken und St. Ingbert, aber auch Studenten und einige Jugendliche, viel über die Geschichte der Eisenerze, ihre Entstehung und spätere Verhüttung.

Doch ein kleines Denkmal im Sinne des Wortes konnte besichtigt werden. Die Rösche: Ein etwa 200 langer mit Bruchsteinen gemauerter Kanal, der die Entwässerung in der Zeit des Abbaus sicherte. Wäre dieser damals nicht gebaut worden, hätte sich oberhalb ein Stausee gebildet. Mit dieser Rösche konnte das Wasser kontrolliert ins Tal geleitet werden.

Ausgangspunkt der Führung war die Ortsmitte von Gresaubach. Der Lebacher Stadtteil hat in seinem Wappen Schaufel und Pike, die die Vergangenheit des Ortes als Zulieferer von Roherzen symbolisieren soll.

Erster Stopp: die Tennisplätze des Ortes. Dort befand sich einst der Mittelpunkt der Erzgruben. Die Brachflächen waren nach dem Abbau nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar, erklärte das Archäologenehepaar. Die Gresaubacher hätten aus diesem Grund dort ihre Sportstätten errichtet. Daher seien die Abbaukanten nicht mehr allzu gut zu erkennen. Die Rösche sollte nur bei trockenem Wetter besichtigt werden. Gestern war dies durch den aufgeweichten Boden eine äußerst rutschige Angelegenheit.

Die Rösche bildete die Herrschaftsgrenze zwischen Lothringen und der Vier-Herrn-schaft. Der Abbau sei nicht das Teuerste gewesen, erfuhren die Besucher, sondern die Transportkosten. Der nächste Stopp war dann in Rümmelbach am Birkenhof. In einer kleinen Vitrine sind dort Lebacher Eier zu sehen. Von dort aus bewegte sich die Truppe auf dem Haifischpfad. Der tiefste Punkt des Rümmelbach-Humberg Sees (2,8 Millionen Jahre) war wahrscheinlich in diesem Bereich. Hier lagerten sich Fossilien ab, unter anderem ein Süßwasserhai, der Namensgeber für den Wanderweg wurde. In dem See, der viermal größer als der Bodensee war, bildeten sich auch die Lebacher Eier. Kleine Fundstücke sind noch überall zu finden.

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