Familie Kasper geht's um die Wurst

Lebach · Familie Kasper eröffnete am Samstag den neuen Imbissstand auf dem Bitscher Platz in Lebach. Die „Futterkrippe“, so der Name der Rostwurstbude, wurde im Zuge der Erneuerung des Platzes im Auftrag der Stadt Lebach erbaut.

 Die neue Futterkrippe auf dem Bitscher Platz in Lebach. Das Team am Eröffnungstag: Mitarbeiterin Marina Triem, Chef Stefan Kasper, seine Frau Manuela und Seniorchefin Thea Kasper (von links). Fotos: Fred Kiefer

Die neue Futterkrippe auf dem Bitscher Platz in Lebach. Das Team am Eröffnungstag: Mitarbeiterin Marina Triem, Chef Stefan Kasper, seine Frau Manuela und Seniorchefin Thea Kasper (von links). Fotos: Fred Kiefer

Der Begriff "Rostwurstbude" ist im saarländischen Sprachgebrauch gang und gebe und soll keine Abwertung bedeuten. Und so hat auch Imbiss-Mitinhaber Stefan Kasper nichts gegen die Bezeichnung. Er weiß ja, dass die Futterkrippe auf dem Bitscher Platz für viele mehr ist.

Im Jahr 1968 eröffneten Thea und ihr verstorbener Ehemann Helmut Kasper den Imbissstand auf dem Bitscher Platz - damals schon unter dem Namen "Futterkrippe". "Mein Mann war Metzger mit Leib und Seele. Wir betrieben in der Pickardstraße in Lebach ein Lebensmittelgeschäft, sodass es naheliegend war, auf dem Bitscher Platz, direkt neben den damaligen Bussteigen einen Imbissstand einzurichten", erzählt sie. Heute führen die Söhne Stefan und Michael, beide Metzger von Beruf, den Betrieb. Am Imbiss arbeiten drei Verkäuferinnen in zwei Schichten. "Ich helfe nur noch an solchen Tagen wie heute bei der Eröffnung aus", sagt die Seniorchefin.

Stolz berichtet sie, dass alle Wurst- und Fleischwaren in der Futterkrippe von ihren Söhnen in der eigenen Wurstküche hergestellt werden. Das habe sich in den Jahren herumgesprochen. Thea Kasper: "Unsere Futterkrippe ist im ganzen Land bekannt. Wir haben viele Kunden von auswärts."

Im Laufe der 47 Jahre am Bitscher Platz hat sich vieles geändert, wie Thea Kasper zu erzählen weiß. Etwa beim Preis: Ganz zu Anfang hat eine Rostwurst noch eine D-Mark gekostet, heute muss der Kunde 2,20 Euro bezahlen. Auch das Angebot hat sich im Lauf der Jahrzehnte gewandelt: So gibt es heute neben den klassischen Grillwürsten, Schaschlik, Frikadellen und Pommes unter anderem auch Schnitzel, Käsegriller, Burger und Salate.

Und wieder auf dem Speiseplan steht der "Gammler" der 1970er Jahre. Für 1,10 Euro gibt es ein Schälchen Schaschliksoße mit einem Weck zum Tunken. Der Renner an der Futterkrippe ist und bleibt neben der klassischen Rost- die Currywurst, die Thea Kasper bereits ganz am Anfang - wenn auch damals nur mit Ketchup - vom ersten Tag an im Angebot hatte.

Die Baukosten für die Futterkrippe betrugen 176 000 Euro, wovon das Innenministerium einen Zuschuss von 91 000 Euro aus dem Topf der Städtebauförderung gewährt. Der Restbetrag soll durch die Pachteinnahmen refinanziert werden. Bürgermeister Klauspeter Brill freute sich bei der offiziellen Übergabe der Futterkrippe offensichtlich, dass die Familie Kasper als Pächter erhalten bleibt.

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