Demo Demonstration in Lebach: „Flucht ist kein Verbrechen“

Lebach · „Flucht ist kein Verbrechen“, diese zentrale Aussage machten sich am Samstag in Lebach rund 200 Menschen (nach Angaben der Veranstalter; die Polizei zählte 100) zu eigen. Auf dem Bitscher Platz in Lebach versammelten sich die Demonstranten, um gegen die Unterbringung von Menschen im Lager Lebach und dessen Umwandlung in ein Ankerzentrum zu protestieren.

 Gegner des so genannten Ankerzentrums für Flüchtlinge in Lebach demonstrierten am Samstag gegen die Flüchtlingspolitik und den Umgang mit Migranten.

Gegner des so genannten Ankerzentrums für Flüchtlinge in Lebach demonstrierten am Samstag gegen die Flüchtlingspolitik und den Umgang mit Migranten.

Foto: Andreas Engel

Aufgerufen dazu hatte die Initiative „Seebrücke Saar“, die sich als Teil der internationalen „Seebrücke-Bewegung“ versteht. Die Bewegung setzt sich für die zivile Seenotrettung und gegen das Sterben im Mittelmeer ein.

Seebrücke-Pressesprecher Tim Schweißer kritisierte auf dem Bitscher Platz die Situation in der Landesaufnahmestelle Lebach: „Das Lager Lebach ist dafür da, Geflüchtete zu kasernieren und zu demoralisieren. Die Menschen, die dort interniert werden, haben kaum Privatsphäre“.

Der einzige Grund einer Umwidmung zu einem Ankerzentrum sei, so Schweißer, dass die Menschen schneller abgeschoben werden könnten.

Die Demonstranten forderten stattdessen, die Flüchtlinge und Hilfesuchenden dezentral unterzubringen. Im Aktionsbündnis Seebrücke arbeiten unterschiedliche Organisationen zusammen, die Linke Jugend, Jusos, DKP, Antifa-Gruppen und die Grüne Jugend zum Beispiel. Die Grünen wiesen auf den Zusammenhang von Klimawandel und Flucht hin. Die Klimakatastrophe, an der die Industrienationen maßgeblich beteiligt seien, stelle eine große Fluchtursache dar. Dürren und andere Extremwetterlagen nähmen zu, der Meeresspiegel überflute bereits die ersten Inseln. „Statt sichere Fluchtwege zu schaffen, unternehmen die Regierungen Europas alles dafür, Flüchtende abzuschrecken und die Flucht so gefährlich wie möglich zu machen“, so die einhellige Meinung der Demonstranten.

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