Tafel in Lebach Die Hilfsbereitschaft nach dem Brand ist riesig

Lebach · Groß war der Schock nach dem verheerenden Feuer bei der Lebacher Tafel. Doch schon bald wurde von vielen Seiten schnelle Hilfe angekündigt.

 Nach dem Brand ist das Gebäude der Lebacher Tafel aus Sicherheitsgründen vorerst noch gesperrt.

Nach dem Brand ist das Gebäude der Lebacher Tafel aus Sicherheitsgründen vorerst noch gesperrt.

Foto: Dieter Lorig

Bei Tageslicht wird das ganze Ausmaß der Feuerkatastrophe bei der Lebacher Tafel von Samstag sichtbar (wir berichteten). Hermann-Josef Niehren, Geschäftsführer der Lebacher Tafel, informierte bei einem Treffen vor Ort über den Stand der Dinge. Mit dabei der Hauseigentümer, Willi Weber, die Koordinatorin der Tafel, Astrid Winter, Anna Schmidt, SPD-Fraktionsvorsitzende, die vor zehn Jahren mit Andreas Storb die Tafel gründete, Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill, Lebachs Ortsvorsteher Thomas Reuter, Stephan Kolling, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und Judith Rachel von der Diakonie Saar, die für die saarländischen Tafeln zuständig ist.

Niehren zeigt sich sichtlich betroffen, „aber zum Glück konnte Schlimmeres vermieden werden“. Das Gebäude sei noch gesperrt, die Polizei ermittele noch. Aus diesem Grund war eine Begehung in den Räumen bisher nicht möglich. Ein erstes Fazit von Niehren, ohne dass man eine Kostenschätzung abgeben könne: „Das Schlimmste ist, dass das Kühlfahrzeug ausgebrannt ist. Wir haben es vor zehn Jahren angeschafft und benötigen es dringend. Das Büro ist ausgebrannt und Teile des Lagers.“

Die Ausgaberäume seien nicht tangiert, sodass man möglicherweise dort relativ schnell wieder arbeiten könne. Der Feuerschaden halte sich bei der Tafel noch in Grenzen. Aber die Lebensmittel müssen alle weggeworfen werden. Einzig die Gläser und Dosen könnte man eventuell noch gebrauchen. Aber auch die Kisten seien kontaminiert. Am Gebäude selbst ist zu sehen, dass die Scheibe vermutlich durch die Hitzeentwicklung gesprungen ist. Niehren: „Eine detaillierte Schadensaufnahme konnte noch nicht gemacht werden, so lange wir nicht rein dürfen.“

„Tatenlos waren wir natürlich trotzdem nicht“, sagt Niehren. Im Gegenteil. Er habe Kontakt zur Versicherung aufgenommen. Vor allem zur Autoversicherung, aber auch zur Gebäudeversicherung. Auch habe er sich um die Entsorgung des Fahrzeugs gekümmert, „denn zum Abschleppen ist es nicht mehr, da muss ein Autoverwerter ran“. Groß sei die Anteilnahme beziehungsweise die Hilfsbereitschaft. Das Ministerium habe sich direkt eingeschaltet, ebenso die anderen Tafeln aus der Umgebung. „Wir wollen so schnell wie möglich wieder öffnen. Vielleicht kann man den vorderen Teil reinigen, die Sachen die nicht mehr zu gebrauchen sind, entsorgen, und einen Notbetrieb auf die Beine stellen“, stellt Niehren Überlegungen an. Außerdem wolle man einen Brandsanierer einschalten.

Auf die Frage, ob es nicht möglich sei, in andere Räume auszuweichen, erklärt Niehren: „Das gestaltet sich schwierig, erstens von der Logistik und auch von der Abwicklung her.“ Hilfsangebote gibt es übrigens genug. Helfer stünden genügend Gewehr bei Fuß. Auch Pastor Zangerle bot sich an, Räume im Schwesternhaus zur Verfügung zu stellen. Der Verkehrsverein Lebach sicherte seine Unterstützung zu, und Hubert Schön aus Aschbach wolle sogar helfen, eventuell ein Auto umzubauen, falls dies nötig sei.

Der Hauseigentümer, Willi Werner, will überprüfen, ob Wasser, Heizung und Elektro funktionieren beziehungsweise dafür sorgen, dass so schnell wie möglich die Technik in Ordnung gebracht wird. Die beiden Leichtverletzten seien zwar nicht mehr im Krankenhaus, konnten aber nicht wieder in ihre Wohnung zurück. Sie sind vorerst anderswo untergebracht.

Bürgermeister Klauspeter Brill hatte gute Nachrichten zu überbringen. Er bot seine Hilfe von Seiten der Stadt Lebach an. „Sowohl finanziell werden wir für die Tafel da sein, als auch Helfer zur Verfügung stellen. Wenn es um Räume geht zur Lagerung, ist dies im Keller des Rathauses möglich.“

Stephan Kolling sagte die Hilfe aus dem Ministerium zu. Vor allem die finanzielle Unterstützung für ein neues Kühlauto sei gesichert. Über die Höhe müsse man sich unterhalten, sobald ein Angebot vorliege und man die Kosten abschätzen könne.

Damit heute die Leute, die donnerstags zur Tafel kommen, nicht unwissend vor der Tür stehen, wird ein Schild am Haus angebracht. Astrid Winter: „Wir arbeiten eng mit der Gemeinde Schmelz zusammen. Sie ist informiert. Wir gehen davon aus, dass es sich herumgesprochen hat, und haben auch unsere Helfer gebeten, möglichst vielen davon zu erzählen.“

Abschließend erklärte Niehren für den Fall, dass es doch länger dauert, bis die Tafel wieder öffnet: „Dann müssen wir uns was anderes überlegen, eventuell Pakete packen. Das wäre dann Plan B.“

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