Bürgermeisterwahl in Lebach „Lebach muss leben, darf nicht sterben“

Lebach · Die 37-jährige Sabrina Anzalone tritt als Einzelbewerberin an.

 Sabrina Anzalone will als unabhängige Bewerberin ins Lebacher Rathaus einziehen.

Sabrina Anzalone will als unabhängige Bewerberin ins Lebacher Rathaus einziehen.

Foto: Engel

Wenn in den nächsten Wochen ein Motorroller durch die Straßen rollt, die Fahrerin glänzende Sterne auf dem Helm trägt, und der Roller mit „Lebach muss leben“ beklebt ist – dann ist Sabrina Anzalone auf Wahlkampftour. Die 37-Jährige aus Lebach will ins Rathaus einziehen, und zwar als Chefin. Sie ist eine der insgesamt fünf Kandidaten, die am 26. Mai bei der Wahl des Bürgermeisters antreten.

 Erst vor drei Jahren ist die Familie nach Lebach gekommen. „Mein Mann hat Wurzeln in Quierschied“, erklärt sie bei ihrer Vorstellung. Ihre Frankfurter Wohnung war zu klein geworden, daher suchten sie ein Haus im Saarland, um auch in der Nähe der Verwandtschaft zu sein. In Lebach fanden sie eine neue Bleibe.

Anzalone schwärmt regelrecht vom Saarland. „Es ist das schönste Bundesland.“ In Lebach, betont sie, ist alles um die Ecke. Dennoch tut sich ihrer Meinung nach viel zu wenig. „Die Innenstadt ist eine Katastrophe“, das kulturelle Angebot müsse erweitert werden, alles solle attraktiver werden. Junge Leute bräuchten eine Anlaufstelle, Senioren weitere Angebote. Die Wanderwege dagegen lobt sie.

Die 37-Jährige hat sich auf die Fahne geschrieben, „die Stadt zum Leben zu erwecken“. Daher auch ihr etwas provokanter Flyer, auf dem unter anderem steht, dass „Lebach stirbt“. Anzalone will „Meisterin für die Bürger sein“. Zusammen mit den Bürgern will sie kreative Ideen entwickeln, die Bedürfnisse der Bürger berücksichtigen. „Sonst wandern die Menschen ab.“ 

 Was sie konkret tun will? Lebach habe Platz, da könnten auch die Spielplätze größer ausfallen. Die Stadtteile will sie durch eine bessere Verkehrsanbindung anschließen. Auch dort will sie mit den Menschen in Kontakt kommen, erfahren, wo es hapert und was sie brauchen. „Ich bin gewillt, was zu machen.“

Mit den Finanzen will sie in ganz klassischer Weise umgehen. Ein- und Ausgaben stehen sich gegenüber. Sie will Prioritäten setzen, was zuerst gemacht werden muss. Das Thema Nachhaltigkeit hat ebenfalls eine große Bedeutung, denn „schließlich hinterlassen wir ein Erbe“.

Auf ihre Agenda hat sich die 37-Jährige die schnelle und kostengünstige Sanierung der Innenstadt gesetzt, mehr Kindergarten- und Betreuungsplätze. Dabei sollen die Kita-Gebühren reduziert werden, die Betreuungszeiten flexibler und die Ferienbetreuung angepasst werden. Die Arbeitsbedingungen der Eltern müssten berücksichtigt werden. Bei ihren Hausbesuchen und in Gesprächen an belebten Plätzen will Anzalone ihre Ideen und Vorstellungen den Menschen näher bringen, dazu nutzt sie auch die neuen Medien. Auf ihrer Wahlkampftour will sie die Bürger wach rütteln. „Die Bürger müssen sich wohlfühlen. Sie sind die Stadt.“

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