Keine Hand wäscht die andere

Saarlouis · So habe ich es einmal bei einem Treffen mit Japanern erlebt: Nicht die Hand wurde gereicht, sondern eine Visitenkarte. Nicht, dass diese Besucher in Göttingen, wo sie für einen Märchenpark bei Osaka das Gänseliesel kaufen wollten, einen unangenehmen Eindruck gemacht hätten.

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Foto: Robby Lorenz

Und schon gar nicht, dass sie mir weniger sympathisch gewesen wären als meine Landsleute. Aber es ist auf diese Weise nicht nötig, einem bisher Wildfremden die Hand zu schütteln. Angenehm.

Das kam mir am Donnerstag bei der Besichtigung der renovierten Kinder-Intensivstation im Saarlouiser Marienhaus Klinikum wieder in den Sinn. Keime, erläuterten die Ärzte dort einmal mehr, werden besonders über Hautkontakt ausgetauscht. Obwohl selbstverständlich nach unserem Betreten der Station noch mal desinfiziert würde, hatte ich doch das Gefühl, dort lieber nichts anfassen und damit keimmäßig belasten zu wollen.

Unser Bericht zum Welttag des Händewaschens kam am selben Tag. Tenor: Der Handschlag kommt manchmal dem sprichwörtlichen Griff ins Klo recht nahe. Ein Lob auf den Japaner - und auf den Frankreich-Import an der Saar: Wange an Wange ist nicht nur angenehmer, sondern bestimmt auch sauberer als Hand in Hand.

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