Blick zurück, aber auch nach vorn

Ensdorf. Wie die meisten Kommunen, so musste sich auch die Gemeinde Ensdorf im vergangenen Jahr erneut intensiv mit ihrer Haushaltsnotlage befassen. Wie lassen sich Ausgaben minimieren und Einnahmen erhöhen? Dabei setzte sie unter anderem auf eine interkommunale Zusammenarbeit. Gemäß dem Vorsatz: Kräfte bündeln, Kosten sparen

 In der Weißkaue des Bergwerks diskutierten die Bürger über die Zukunft der Anlage Duhamel in Ensdorf. Foto: Heike Theobald

In der Weißkaue des Bergwerks diskutierten die Bürger über die Zukunft der Anlage Duhamel in Ensdorf. Foto: Heike Theobald

Ensdorf. Wie die meisten Kommunen, so musste sich auch die Gemeinde Ensdorf im vergangenen Jahr erneut intensiv mit ihrer Haushaltsnotlage befassen. Wie lassen sich Ausgaben minimieren und Einnahmen erhöhen? Dabei setzte sie unter anderem auf eine interkommunale Zusammenarbeit. Gemäß dem Vorsatz: Kräfte bündeln, Kosten sparen. Zurückblicken kann Ensdorf zudem auf einen Führungswechsel in der Verwaltung. Hartwin Faust (CDU) gewann die Bürgermeisterwahl mit 68 Prozent der Wählerstimmen. Und auch das Ende des saarländischen Bergbaus im Juni 2012 spielte für Ensdorf eine wichtige Rolle.

Kann sich die Gemeinde bei einem Defizit von rund 2,6 Millionen Euro einen Neubau für eine Kinderkrippe leisten? Diese Frage wurde im vergangenen Jahr im Gemeinderat kontrovers diskutiert. Der Vorschlag der Verwaltung, das Schwesternhaus zu kaufen, es abzureißen und an der Stelle einen Neubau zu errichten, setzte sich durch. Kosten: 1,67 Millionen Euro. Auf 720 Quadratmeter finden Krippenräume, ein Speiseraum, ein Schlaf- und Wickelraum Platz. Zuschüsse in Höhe von 1,2 Millionen Euro erhält Ensdorf von Bund, Land und Landkreis. Der Spatenstich erfolgte im August. Knapp 500 000 Euro muss die Gemeinde für die Kinderkrippe aufbringen.

Ausgaben minimieren will Ensdorf unter anderem durch interkommunales Zusammenarbeiten, wie es sich bereits bei einem gemeinsamen Hochwasserschutzkonzept mit Schwalbach bewährt hatte. Nun soll die Verwaltung der Nachbargemeinde auch die Personalabrechnung für Ensdorf übernehmen. Sachbearbeiter werden dadurch bis zu 75 Prozent entlastet, Personal- und Abrechnungskosten eingespart. Der Gemeinderat stimmte darüber im Oktober ab.

 1. August 2012: Das war der erste Tag der Amtszeit von Hartwin Faust (links) als Bürgermeister von Ensdorf. Er folgte seinem CDU-Parteifreund Thomas Hartz (rechts) nach, der zum Landesrechnungshof wechselte. Foto: Thomas Seeber

1. August 2012: Das war der erste Tag der Amtszeit von Hartwin Faust (links) als Bürgermeister von Ensdorf. Er folgte seinem CDU-Parteifreund Thomas Hartz (rechts) nach, der zum Landesrechnungshof wechselte. Foto: Thomas Seeber

 In der Weißkaue des Bergwerks diskutierten die Bürger über die Zukunft der Anlage Duhamel in Ensdorf. Foto: Heike Theobald

In der Weißkaue des Bergwerks diskutierten die Bürger über die Zukunft der Anlage Duhamel in Ensdorf. Foto: Heike Theobald

 1. August 2012: Das war der erste Tag der Amtszeit von Hartwin Faust (links) als Bürgermeister von Ensdorf. Er folgte seinem CDU-Parteifreund Thomas Hartz (rechts) nach, der zum Landesrechnungshof wechselte. Foto: Thomas Seeber

1. August 2012: Das war der erste Tag der Amtszeit von Hartwin Faust (links) als Bürgermeister von Ensdorf. Er folgte seinem CDU-Parteifreund Thomas Hartz (rechts) nach, der zum Landesrechnungshof wechselte. Foto: Thomas Seeber

Am 30. Juni war Schicht im Schacht des saarländischen Bergbaus. Auf dem Gelände der Grube Duhamel in Ensdorf nahmen rund 10 000 Menschen Abschied von einer mehr als 250 Jahre alten Tradition. Zeitgleich arbeitete die RAG Montan Immobilien und die Gemeinde Ensdorf an einem gemeinsamen Konzept für die Folgenutzung des Bergwerkgeländes. Und dazu war auch die Bevölkerung eingeladen. Aus einem Bürger-Forum wurden zwei Varianten erarbeitet mit Vorschlägen von Bürgern, Institutionen, Vereine, RAG und Gemeinde. Variante 1, das Quartier Duhamel, bietet Platz für Erholung, Sport und Freizeit sowie einen Wohnbereich, ein Themenweg zur Bergbaugeschichte oder einen Rundweg hoch zum Haldenplateau. Variante 2 stellt Themen wie Energie, Wirtschaft und Forschung in den Mittelpunkt. Im Frühjahr soll in einem weiteren Bürgerforum ein Masterplan vorgestellt werden.

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