IG Metall setzt sich für Flüchtlinge ein
Dillingen · Etwa 130 Delegierte der IG-Metall-Verwaltungsstelle Völklingen trafen sich zu ihrer 15. ordentlichen Delegiertenversammlung in der Stadthalle in Dillingen. Ein Schwerpunkt-Thema war die Flüchtlingskrise.
Die IG Metall würde ihren eigenen Grundsätzen, wie zum Beispiel Solidarität, nicht gerecht, wenn sie die anhaltenden Hiobsbotschaften , die Flüchtlingskrise betreffend, ignorieren würde.
Lob für Willkommenskultur
So forderte die Spitze der IG-Metall-Verwaltungsstelle Völklingen, Robert Hiry und Guido Lesch, "Solidarität statt Ausgrenzung" mit der Begründung: "Wir alle können jederzeit Flüchtlinge werden". Die rund 130 Delegierten der 15. ordentlichen Delegiertenversammlung in Dillingen quittierten dieses Bekenntnis mit großem Applaus.
Die aktuelle Lage der hilfesuchenden Menschen drängte den gewerkschaftlichen Alltag der Delegierten der Verwaltungsstelle Völklingen in den Hintergrund. Hiry und Lesch forderten ein humaneres Europa und verurteilten die Haltung der Länder, die sich der Hilfe verweigerten, als "schamlos". Hiry lobte die so genannte Willkommenskultur in Deutschland und auch die Haltung der Bundesregierung unter der Führung von Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Frank Steinmeier.
Gleichzeitig warben die Metaller für ihre eigenen Hilfsaktionen. So hat die IG Metall nach den Worten von Hiry 500 000 Euro ihren örtlichen Gliederungen zur Unterstützung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Ferner würden Sammelboxen aufgestellt, mit deren Inhalt jungen Flüchtlingen geholfen werde.
Von den Arbeitgebern forderte Hiry, Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, ohne die miserable Lage der Flüchtlinge für Lohndumping auszunutzen. Grundsätzlich bedeuteten die Vertriebenen "mehr Chancen als Risiken" in einer Zeit des demografischen Wandels und einem Arbeitsmarkt, der sich im Umbruch befinde. So fehlten Hirys Angaben zufolge bis zum Jahr 2020 zum Beispiel rund 240 000 Ingenieure.
Positive Mitgliederentwicklung
Weitere Themen der Delegiertenversammlung waren die Werkverträge . Mitarbeiter mit derartigen Kontrakten arbeiteten zu deutlich schlechteren Bedingungen als regulär Beschäftigte. Auch mit den geplanten Freihandelsabkommen CETA und TTIP beschäftigten sich die Delegierten. Trotz gewisser Teilerfolge "müssen wir den Druck aufrechterhalten", sagte Hiry.
In seinem Geschäftsbericht informierte Hiry die Delegierten über eine positive Mitgliederentwicklung und eine gesunde finanzielle Basis im Bereich der Verwaltungsstelle.