Bienenstreit wird verfilmt

Dillingen · Wie viele Bienenvölker darf Imker Matthias Kremer mitten in Dillingen halten? Darüber streiten der Bienenexperte und die Bauaufsicht. Das ZDF bringt den Bienen-Zank in seiner Doku-Reihe Terra X.

 Volle Konzentration für Matthias und Michael Kremer bei den Dreharbeiten mit Kamera (Jarek Presnück) und Ton (Karl Ludwikowski). Foto: Carolin Merkel

Volle Konzentration für Matthias und Michael Kremer bei den Dreharbeiten mit Kamera (Jarek Presnück) und Ton (Karl Ludwikowski). Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Hinter einer dichten Hecke beobachten Imkerkollegen von Matthias Kremer die laufenden Dreharbeiten im Garten. Es ist mucksmäuschenstill, nur das Summen der Bienen ist zu hören. Genau das wollen Kameramann Jarek Presnück und Tonassistent Karl Ludwikowski im Garten der Familie Kremer in Dillingen einfangen.

Schon einmal haben die Bienenvölker von Papa Matthias und Sohn Michael Kremer für Schlagzeilen gesorgt. Vermeintlich ein Nachbarschaftsstreit endete damit, dass die Untere Bauaufsichtsbehörde (UBA) den Kremers die Anzahl der Bienenvölker auf dem Wiesenstück in der Dillinger Parkstraße vorschreiben wollte. Genau die richtige Geschichte für Regisseur Sven Markmann vom ZDF aus Mainz für eine Spezialausgabe der Sendung Terra Xpress rund um die Wildbienen.

Das Team arbeitete absolut konzentriert, wollte alle Außenaufnahmen noch vor dem vorhergesagten Regen fertigstellen. Ebenfalls sehr konzentriert bei den Aufnahmen waren die Kremers, von Aufregung, sagt Matthias Kremer, bei ihm aber keine Spur. "Während der Aufnahmen bin ich eigentlich nicht aufgeregt, eher besorgt darüber, ob die Geschehnisse in unserem Sinne und verständlich vermittelt werden können. An die Millionen Zuschauer, die diesen Beitrag schließlich sehen, denke ich da nicht, zu wichtig ist das Thema und die an uns gestellte Aufgabe."

Und die definiert er während der Aufnahmen ganz klar: "Eine behördliche Beschränkung der Anzahl von Bienenvölkern bezogen auf eine Grundstücksfläche ist in unser aller Augen völlig inakzeptabel und wird von uns nicht hingenommen. Es hat eine Reihe von Interessenten in den städtischen Gebieten davon abgehalten, mit dem Imkern zu beginnen. Wir wollen mit dem Fernsehbeitrag Öffentlichkeit für eine absurde und unbegründete behördliche Entscheidung erzeugen", erklärt Kremer in die Kamera.

Damit die Zuschauer den Zusammenhang zwischen dem Aufstellen der ersten Bienenvölker, dem Bescheid und der Reaktion des Imkers mitverfolgen können, ist der Regisseur ganz nah an der Geschichte von Matthias Kremer dran.

"Vom öffentlichen Beschwerdebrief, den ich im Briefkasten finde, über den ersten Kontakt mit einem Mitarbeiter der UBA bis hin zu den langen Diskussionen beim Imkerstammtisch wird alles filmisch festgehalten", erklärt er. Dort habe man lange und intensiv über die Anfrage des Filmteams beraten. "Die Frage, ob wir dem bereits im Februar übermittelten Wunsch des Senders entsprechen sollen, die "Dillinger Bienengeschichte" verfilmen zu lassen, wurde in mehreren Imkervereinen diskutiert. Schlussendlich sprach man sich mit großer Mehrheit sowohl für eine Verfilmung als auch für eine intensive Mitwirkung im Film - 30 Imker wirken mit - aus". Wie der Beitrag endet? "Gemeinsam mit meinen Imkerfreunden werden wir die Anzahl der Völker in dem Film von sechs auf zwölf erhöhen", verrät Matthias Kremer.

Die Bienen-Folge unter dem Arbeitstitel "Der große Hummelcheck" in der Serie Terra Xpress wird voraussichtlich am Sonntag, 3. Juli, um 18.30 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

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