Loos bezeichnet sich selbst als polyamourös. Sie ist zugleich Liebhaberin der Bildenden Kunst, der Literatur und der Musik. Ihren Gemälden in der Galerie der KEB im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus ist dies anzumerken, die Titel reichen von „Liebe in den Zeiten der Cholera“ bis zu „Monotonie in der Südsee“.

So ist eines der großformatigen Bilder (1,80 auf 1,20 Meter) typisch: „There must be some kind of way out of here“ – frei übersetzt: Irgendwie muss man doch hier raus kommen – lässt mit Bob Dylan und Jimi Hendrix einen vereinzelten Menschen in einer öden Wüste irren. Seine Verhältnisse sind alles andere als beengt – aber es fehlen Inhalt und Sinn.

Loos setzt so den philosophischen Existentialismus ins Bild: Der Einzelne erfährt sich als in eine Welt geworfen, die ihm sinnlos erscheint. Der Absurdität begegnet er jedoch nicht untätig, sondern er marschiert weiter, sucht den Ausweg und macht auf diese Weise etwas aus seinem Leben. Sein Werkzeug dazu ist in Loos’scher Lesart der Humor.

Davon haben ihre Bilder eine Menge, nicht vordergründig, sondern subtil, hintersinnig, sogar trotzig. Es ist die Haltung eines Menschen, der die Welt und seinen Alltag so, wie sie sind, im Großen und Ganzen annimmt, weder frohlockend noch frustriert, sondern eben mit Humor. Der Titel der Ausstellung drückt dieses Verhältnis aus: „Okay. Dann aber mit Humor.“ Und der darin angedeutete Dialog verweist darüber hinaus auch auf die andere, liebevolle Tätigkeit der Künstlerin: Sie ist Literaturübersetzerin, unter anderem überträgt sie absurde Literatur aus dem Hebräischen ins Deutsche.

Vera Loos’ Werke sind noch bis Dienstag, 15. Juni, zu sehen bei der KEB in Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14; von Montag bis Donnerstag jeweils von 8 bis 16 Uhr sowie Freitag von 8 bis 13 Uhr.