Was 60 Jahre Engagement im DRK wirklich bedeuten

Püttlingen. "Wenn das Deutsche Rote Kreuz in Püttlingen etwas machte, dann war Frau Klaas immer dabei. Daran erinnere ich mich noch aus der Zeit, als ich ein kleiner Junge war", sagt Bürgermeister Martin Speicher und ehrt die 91-Jährige für 60 Jahre aktiven Dienst im DRK

 Rose-Marie Klaas mit Martin Speicher und Edith Bär (re.). Foto: bub

Rose-Marie Klaas mit Martin Speicher und Edith Bär (re.). Foto: bub

Püttlingen. "Wenn das Deutsche Rote Kreuz in Püttlingen etwas machte, dann war Frau Klaas immer dabei. Daran erinnere ich mich noch aus der Zeit, als ich ein kleiner Junge war", sagt Bürgermeister Martin Speicher und ehrt die 91-Jährige für 60 Jahre aktiven Dienst im DRK. 1919 in Bremen geboren wurde Klaas als Marinehelferin nach Ostfriesland eingezogen und besuchte dort ihre ersten Sanitätskurse. Ihren Mann Peter lernte sie in Bremen kennen. Er war Soldat und gebürtiger Luxemburger. Nach Püttlingen kamen beide nach dem Krieg, denn der Ehemann bekam einen Job im Bergwerk Velsen. Er arbeitete Unter Tage, seine Ehefrau engagierte sich seit 1950 beim DRK Ortsverein in Püttlingen. Zunächst begleitete sie Kinder-Verschickungen und reiste mit den Kindern zu ihren Zielorten. "Im DRK war ich zu dieser Zeit Kassiererin und habe das Geld beigebracht", erzählt die Rentnerin, die heute in einem Püttlinger Altenheim lebt. Ihr Mann war DRK-Bereitschaftsleiter, das gemeinsame Interesse habe sie vereint, sagt Klaas. Auch an Einsätze erinnert sich die Jubilarin und an einen ganz besonders. Der ist 49 Jahre her. 299 Bergleute starben in Luisenthal bei einer Explosion. "Wir haben damals Wache gehalten, als man die 299 toten Bergmänner in Luisenthal aufgebahrt hatte", berichtet die Jubilarin und schildert, wie sie Familien betreut und getröstet hat. Schließlich war das Unglück auch für das Köllertal eine Katastrophe. Speicher erinnert sich außerdem, dass Rose-Marie Klaas einer Püttlinger Familie über Jahrzehnte beistand. "Der Vater war erblindet, die Mutter stark sehbehindert, die Tochter hatte das Down Syndrom und der Sohn starb bei einem Unfall. Frau Klaas war regelmäßig bei diesen Menschen und übernahm die Patenschaft für das behinderte Kind", erzählt der Bürgermeister. Er überreichte ihr die DRK-Auszeichnungsspange für 60 Dienstjahre. Die Ehrung sollte eigentlich im Saarbrücker Schloss stattfinden, doch die Rentnerin schaffte das nicht. Und so wurde die Ehrung nun bei ihr zuhause nachgeholt. Edith Bär, die stellvertretende Vorsitzende des DRK in Püttlingen, hatte eine kleine Feier organisiert. bub

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