Von Krähen und Kommunalpolitikern

Kommunalpolitik gilt vielen als trockenes Thema. Was gottlob nicht heißt, dass es in Gremien wie dem Stadtrat ausschließlich tierisch ernst zugeht. So war die Ratsrunde in dieser Woche zwar nicht auf den Hund gekommen, doch auf die Krähe. Diese Rabenvögel scheuen bekanntlich die Nähe des Menschen nicht und können ganz schön nerven, wenn sie in ganzen Kolonien Wohngebiete heimsuchen

Kommunalpolitik gilt vielen als trockenes Thema. Was gottlob nicht heißt, dass es in Gremien wie dem Stadtrat ausschließlich tierisch ernst zugeht. So war die Ratsrunde in dieser Woche zwar nicht auf den Hund gekommen, doch auf die Krähe. Diese Rabenvögel scheuen bekanntlich die Nähe des Menschen nicht und können ganz schön nerven, wenn sie in ganzen Kolonien Wohngebiete heimsuchen. Entsprechende Klagen, vor allem von Anwohnern im Altseiterstal, über die schwarzgefederten Luftikusse hatte die rote Mehrheitsfraktion in Form einer Anfrage aufs Tapet gebracht. Was die Verwaltung nun zwingt, sich mit der Gattung Corvus (so der lateinische Name für Raben und Krähen) zu beschäftigen. Immerhin konnte Bürgermeister Jörg Aumann bereits berichten, dass diese Vögel, die schon in vergangenen Kulturen als Sinnbild von Klugheit und Weisheit galten, auch heute noch höchst intelligent seien. Und Vertreibungsstrategien - etwa das Versetzen oder Ausräumen ihrer Nester - gewieft ins Leere laufen ließen. Gar nicht in Frage komme der Abschuss der unter dem Schutz des Gesetzes stehenden Kreaturen. Was FDP-Vormann Siegfried Schmidt allerdings nicht davon abhielt, doch noch den Vogel abzuschießen. Bezugnehmend auf des Bürgermeisters Satz, gezähmte Krähen könnten sogar kurze Sätze lernen, präsentierte "Siggi" gewohnt trocken d i e Lösung des Problems: "Wir bringen den Vögeln das Reden bei und verhandeln dann mit ihnen . . .! " Das Sitzungsprotokoll vermerkt hier: Höhenflug der Heiterkeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort