Auf den ersten Blick wirkt die Ausstellung von Ute Lehnert in der Galerie Neuheisel, die am heutigen Donnerstag eröffnet wird, etwas düster. Denn die bekannte Saarbrücker Künstlerin hat sich in ihren Gemälden der letzten zwei Jahre fast ausschließlich den Farben Schwarz und Weiß gewidmet - inklusive aller Graustufen. Auf großformatigen Blättern und Leinwänden hat Ute Lehnert in verschiedenen Schichten die Farben aufgetragen. Dabei werden die einzelnen Schichten immer wieder abgekratzt, aufgerissen und neu aufgetragen.

Die Reduktion Ute Lehnerts auf die Farben Schwarz und Weiß bewirkt, dass man sich nicht von Farben ablenken lässt, und sich den Farbauftrag genauer anschaut. Und erst dann entdeckt man die Gemälde wirklich. Denn neben Ute Lehnerts bekannten geometrischen Farbfeldern entstehen in diesen schwarz-weißen Gemälden bewegte Formen im Farbauftrag, wie Wellen, Wirbel und Explosionen. Und dann schälen sich in dieser gegenstandslosen, aber unruhigen Malerei auch Anleihen von Gegenständen heraus. Auf einmal kann man auch blockhafte Figuren, abstrahierte Felsformationen, Wasserspiegelungen oder vereinfachte Landschaften in den Gemälden entdecken.

Und zuletzt nimmt man auch andere Farben wahr, die im heftigen schwarz-weißen Farbauftrag untergegangen sind. Denn leichtes Rot, zartes Ocker und auch helles Blau machen die Gemälde auf den zweiten Blick beseelt und lebendig. Das gelingt wohl nur dem Künstler, der sich jahrelang sehr intensiv mit der Malerei, mit Farbwirkungen, der Natur, der Philosophie und dem Leben auseinandergesetzt hat.

Ute Lehnert "Zwischentöne/ Neue Arbeiten”, Ausstellung in der Galerie Neuheisel, Johannisstraße 3a, bis zum 11. Januar. Vernissage ist am heutigen Donnerstag, 19 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr.