Serie: Neu im Landtag Sein Herz schlägt für die Hochschulpolitik

Saarbrücken · Nein, ein Akt der Rebellion gegen seine Eltern, die damals in der SPD waren, sei sein Eintritt in die Junge Union im Oktober 2008 nicht gewesen.

Timo Mildau (26) rückt für Annegret Kramp-Karrenbauer in den Landtag nach.

Timo Mildau (26) rückt für Annegret Kramp-Karrenbauer in den Landtag nach.

Foto: CDU-Landtagsfraktion Saar/Carsten Simon / +49.171.5239700

„Ich hatte mich vorher in verschiedene Parteiprogramme eingelesen und das von der CDU hat mir eben am ehesten zugesagt“, sagt Timo Mildau. Am 21. März wird der 26-Jährige als neuer Landtagsabgeordneter vereidigt. Der Platz war frei geworden, nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer in die Bundespolitik gewechselt ist.

„Dass ich nachrücke, kam für mich ziemlich überraschend. Aber umso schöner, dass es geklappt hat“, sagt Mildau, der ursprünglich aus Herrensohr stammt. Dafür ruht nun sein duales Studium als Kreisinspektor beim Saarpfalz-Kreis, das er erst im Oktober begonnen hat. Zuvor hatte er seit 2011 an der Saar-Uni Wirtschaftsinformatik und Jura studiert, das Studium aber nicht beendet. Politisch war Mildau schon damals aktiv. Vier Jahre war er Vorsitzender der CDU-Studentenorganisation RCDS, saß fünf Jahre im Studierendenparlament. Zwei Jahre gehörte er dem Uni-Senat an.

In der CDU gehört er dem Kreisvorstand Saarbrücken-Stadt an, daneben hat er noch Vorstandsposten bei der Jungen Union in Saarbrücken. „Ich habe immer neben dem Studium gearbeitet, um nicht von meinen Eltern abhängig zu sein“, betont der Jung-Politiker. Neben einem Aushilfsjob bei der Hydac habe er mehrere Jahre als Kursassistent beim Projekt „Onlinerland Saar“ Senioren in PC- und Internetkurse erklärt, wie man eine E-Mail schreibt.

Politisch will sich Mildau keinem Parteiflügel zuordnen. „Mir liegen soziale Themen am Herzen, aber ich würde mich als konservativ bezeichnen, was die Grundwerte angeht. Das Christliche ist mir wichtig.“ Im Landtag will er sich im Wissenschaftsausschuss seinem „Herzensthema“ widmen: der Hochschulpolitik. „Ab 2020 steht dem Saarland wieder mehr Geld zur Verfügung. Da will ich schauen, dass das Sparen der Uni, der HTW und der übrigen Hochschulen belohnt wird und sie wieder stärker unterstützt werden.“ Darüber hinaus sitzt er in den Ausschüssen für Umwelt und für Petitionen sowie im Unterausschuss für Datenschutz.

Mildau, der im letzten Jahr 31 Kilogramm abgenommen hat, hofft, dass neben dem Mandat Zeit bleiben wird, um beim Kreisligisten Universitäts-Fußballclub UFC Wacker-Saarbrücken kicken zu können.

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