Nauwieser Köpfe als Kunstprojekt

Nur ein paar Minuten müssen Bewohner des Nauwieser Viertels diese Woche opfern - und schon ist ihr Porträt Teil eines spannenden Kunstprojekts. Wenn es nach André Mailänders Vorstellungen geht, hat er zum Schluss Hunderte von Fotos im Kasten. Im Atelier des Künstlers in der Nauwieser Straße 50 ist alles bestens vorbereitet

Nur ein paar Minuten müssen Bewohner des Nauwieser Viertels diese Woche opfern - und schon ist ihr Porträt Teil eines spannenden Kunstprojekts. Wenn es nach André Mailänders Vorstellungen geht, hat er zum Schluss Hunderte von Fotos im Kasten. Im Atelier des Künstlers in der Nauwieser Straße 50 ist alles bestens vorbereitet. Von vorne, seitlich in Tänzerpose, dann noch eine Aufnahme des charakteristischen Hinterkopfes und ein Detail zu Haltung, Kleidung oder Schmuck - Mailänder fotografiert die Porträts schnell weg. Eine Auswahl der Ergebnisse soll das nächste "Viertel vor"-Magazin schmücken, der Rest der Serie wandert in ein Buchprojekt. Jedes einzelne Bild ist unspektakulär. Doch ein Blick auf die im Computer gespeicherte Auswahl der bisherigen Aufnahmen zeigt, wie spannend diese Sammlung von Nauwieser Köpfen einmal werden kann. Die Beteiligung ist rege, gerade kommt ein Antiquitätenhändler herein, der seine Frau und seine beiden Kinder mitgebracht hat. Sie ist Asiatin und die Kinder eine schöne Mischung. Typisch für das Viertel mit seinen vielen Kulturen. Mailänder wünscht sich, dass noch mehr Ladenbesitzer dem Beispiel folgen. Also auf ihr Nauwieser, strömt ins Stadtbild Kammerspiel und haucht dem Projekt Leben ein, mit dem der Fotograf sich von Saarbrücken verabschiedet. Denn Ende Juni schließt André Mailänder leider sein Atelier und zieht nach Berlin. Nicht nur seine Beiträge im "Viertel vor"-Heft werden uns fehlen.

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