Mit "lustloser Abwehr" zum Sieg

Neunkirchen. Schulter an Schulter stehen die Spielerinnen der SG Mainz-Bretzenheim im Kreis zusammen. Noch einmal einschwören auf die letzte Viertelstunde. Sie liegen zwar mit neun Toren zurück, doch sie merken, dass ihr Gegner, Handball-Drittligist TuS Neunkirchen, schwächelt

Neunkirchen. Schulter an Schulter stehen die Spielerinnen der SG Mainz-Bretzenheim im Kreis zusammen. Noch einmal einschwören auf die letzte Viertelstunde. Sie liegen zwar mit neun Toren zurück, doch sie merken, dass ihr Gegner, Handball-Drittligist TuS Neunkirchen, schwächelt. Also werden noch mal alle Hände übereinandergelegt, alle Kräfte mobilisiert und alle mitgereisten Gästefans unter den 120 Zuschauern in der TuS-Halle aufgefordert, das Team anzufeuern. Doch trotz der schwachen zweiten Halbzeit der TuS-Frauen schaffte es der Aufsteiger aus der RPS-Oberliga am vergangenen Samstag nicht mehr, den Vorsprung aufzuholen, der TuS siegte mit 34:29.Neunkirchens Trainer Mirko Pesic war dennoch nicht zufrieden: "Von der letzten Viertelstunde bin ich wirklich sehr genervt. Dass die Mannschaft eine solch deutliche Führung bis auf fünf Tore verspielt, das kann ich mir nicht erklären."

Die erste Halbzeit begann aus Sicht der TuS-Frauen vielversprechend. Die Gastgeberinnen hatten den Aufsteiger im Griff und dominierten die Partie. Die Gäste begannen zwar temporeich, fanden jedoch kaum einen Weg durch die Abwehrreihen des TuS. "Die erste Halbzeit war gut. Wir sind konzentriert in die Partie gestartet und haben hinten gut gestanden", beschrieb Trainer Pesic die Anfangsphase. Das Angriffsduo Jelicic/Stolz harmonierte perfekt. So konnte Aleksandra Jelicic mehrfach durch präzise Pässe auf Kreisläuferin Teresa Stolz die Bretzenheimer Abwehr aus den Angeln heben. 21 Tore gingen auf das Konto der beiden Neunkircher Ur-Gesteine.

"Ich freue mich total über den Sieg. Wir haben gut zusammen gekämpft und eine gute Leistung gezeigt", meinte Stolz, die am Samstag neben dem Sieg auch ihren 37. Geburtstag feiern konnte. So ging der TuS mit einer komfortablen 21:12-Führung in die Pause.

Die zweite Hälfte fing so an, wie die erste aufgehört hatte. Neunkirchen hatte die Partie weiterhin fest im Griff und konnte den Vorsprung deutlich auf elf Tore ausbauen. Ein Abstand, der vor allem aus der Unerfahrenheit des Liga-Neulings resultierte. So konnten die Bretzenheimer vor allem durch viel Hektik im Spielaufbau und ein unpräzises Passspiel nicht mit dem TuS-Team Schritt halten. Als Trainer Pesic das Torpolster jedoch für einige Wechsel und Umstellungen nutzte, verloren die Neunkircherinnen die Kontrolle über die Partie. Der Gegner bäumte sich noch einmal auf, und der Vorsprung schmolz dahin.

"In den vergangenen zehn Spielen haben wir immer nur phasenweise schlecht gespielt. Ansonsten konnten wir eigentlich immer unser Spielsystem durchsetzen. Aber heute haben wir uns am Ende durch eine lustlose Abwehr regelrecht blamiert", meinte Pesic.

Torschützinnen des TuS Neunkirchen: Aleksandra Jelicic (12), Teresa Stolz (9), Anja Severin (4), Miljana Cosic (3), Lucy Unbehend, Nadine Bold (beide 2), Alexandra Depta, Nathalie Hochscheid (beide 1).

Foto: horst klos

"Von der letzten Viertelstunde bin ich wirklich sehr genervt."

TuS-Trainer

Mirko Pesic

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