Heimat- und Kulturverein forscht über NSDAP in Niederkirchen

Niederkirchen. Die Zeit von 1933 bis 1945 gilt nach Meinung von Historikern mittlerweile als der am besten erforschte Abschnitt der deutschen Geschichte

Niederkirchen. Die Zeit von 1933 bis 1945 gilt nach Meinung von Historikern mittlerweile als der am besten erforschte Abschnitt der deutschen Geschichte. Das könne man allgemein zwar so sehen, meinte dazu der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, aber wenn man sich die örtliche Ebene ansehe, insbesondere die ländlichen Gemeinden, dann sei die Zahl der Untersuchungen doch eher gering. Fast unbeachtet bleibe auf dieser Ebene insbesondere die damals einzige Partei, die NSDAP, als Mitgliederorganisation. Wer wisse schon, wieviel Mitglieder die Ortsgruppe seines Wohnortes gehabt habe, zu welchen Zeitpunkten oder Anlässen diese eingetreten seien, welche Berufe in der Ortsgruppe dominierten, wie alt die Mitglieder waren?Der Heimat- und Kulturverein Ostertal habe sich, so Hans Kirsch, in den vergangenen drei, vier Jahren bemüht, diese "weißen Flecken" im Geschichtsbild für den Bereich des mittleren Ostertals zu entfernen, um an die darunter liegenden Informationen zu kommen. Durch Forschungen insbesondere im Bundesarchiv Berlin, wo viele Mitgliedsunterlagen der NSDAP aufbewahrt werden, habe man mittlerweile einen recht guten Überblick über die Mitgliederverhältnisse der NSDAP-Ortsgruppe Niederkirchen im Ostertal erlangt. Zu dieser Ortsgruppe hätten die sieben Gemeinden der Bürgermeisterei Niederkirchen gezählt, die damals noch zum Kreis Kusel gehörten. Die vom letzten Ortsgruppenleiter in der Nachkriegszeit genannte Zahl von 40 Parteimitgliedern treffe aber, so Kirsch, keinesfalls die Wirklichkeit.

Der Verein habe sich nun entschlossen, die gewonnenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten. Man werde daher im Verlaufe des Herbstes bei einer Versammlung über das Thema informieren. Dabei werde man aber die Namen der einzelnen Parteimitglieder vorerst nicht nennen, außer bei Personen der Zeitgeschichte, wie etwa Ortsgruppen- oder Zellenleitern oder Amtsträgern. red

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