„Damit so etwas nicht noch mal passiert“

Saarbrücken · Doppelt guter Zweck: Während Jugendliche am Samstag die Gedenkstätte „Goldene Bremm“ auf Vordermann brachten, setzten sie sich zugleich mit der Nazi-Zeit auseinander.

 Jugendliche arbeiten für den Erhalt der Gedenkstätte. Foto: lil

Jugendliche arbeiten für den Erhalt der Gedenkstätte. Foto: lil

Foto: lil

"Buddeln und Bilden" war das Motto einer Aktion am Samstag am ehemaligen Gestapo-Lager "neue Bremm" in Saarbrücken. Rund 130 Jugendliche nahmen teil. Organisiert worden war es vom Landesjugendring, der Jugend des Technischen Hilfswerks (THW) und der saarländischen Jugendfeuerwehr. "Ziel ist es, den jungen Menschen zu zeigen, was die Nazis vor 70 Jahren Grausames gemacht haben. Dadurch, dass die Jugendlichen die Gedenkstätte pflegen und anschaulich gestalten, lernen sie automatisch etwas über die Geschichte des Tatortes", erklärte der Geschäftsführer des Landesjugendrings, Georg Vogel. Im Alter zwischen sechs und 18 Jahren nahmen Gruppen der Saarländischen Jugendfeuerwehr und der THW-Jugend aus Heusweiler, Völklingen, Püttlingen, Friedrichsthal, Neunkirchen-Furpach, Bous und Saarbrücken-Bübingen teil. Außerdem engagierten sich noch Eva-Maria Menecke (16) und Felix Weber (17) als Einzelteilnehmer.

"Ich finde die Idee richtig gut. Solche Projekte unterstütze ich gerne", sagte Felix der SZ, während er Unkraut jätete. Nicht nur das Pflegen der Barackenfundamente, sondern auch das Säubern von Info-Tafeln übernahmen die jungen Teilnehmer.

Höhepunkt der jährlichen Aktion war in diesem Jahr die Unterstützung einer studentischen Projektgruppe aus Trier. Als "Scouts" erklärten sie den Jugendlichen, was es hieß, von den Nazis verfolgt zu werden. Rieke Eulenstein, die sich selbst als Bindeglied zwischen Landesjugendring und der Uni Trier bezeichnet, hat die Zusammenarbeit der Geschichtsstudenten und dem Projekt "Buddeln und Bilden" ins Leben gerufen. "Da ich mich im Landesjugendring engagiere, habe ich von einer neuen Konzipierung des Workcamps gehört. So kam ich auf den Gedanken, dieses mit der Uni Trier, an der ich Geschichte studiere, zu verbinden", erklärte sie der SZ. Auch die Landesregierung unterstützt das Projekt. So sagte Sozialminister Andreas Storm (CDU) den jungen Teilnehmern: "Das hier ist wichtig für alle Generationen. Wir dürfen die schlimmen Taten dieser Zeit nicht vergessen, damit so etwas nicht noch mal passiert." Vor Ort waren auch die Landtagsabgeordnete Simone Peter (Grüne) und Sebastian Thul (SPD). Der 81-jährige Horst Bernard berichtete als Zeitzeuge von damals. "Ich versuche der Jugend nahe zu bringen, was damals wirklich passierte."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort