Schüler auf dem steilen Weg nach oben

Püttlingen/Ensdorf · „Lukas, Lukas“, feuern die Jungen und Mädchen aus der Ensdorfer Grundschule ihren ehemaligen Mitschüler an. Und tatsächlich, nach wenigen Minuten hat er es geschafft, Klettertour zwei ist absolviert, wertvolle Punkte für seine Mannschaft der Köllertalschule in Püttlingen werden notiert.

 Für die Jungen und Mädchen aus fünf Schulen geht es vor allem um den Spaß am Klettern in der Ensdorfer Kletterhalle. Foto: Carolin Merkel

Für die Jungen und Mädchen aus fünf Schulen geht es vor allem um den Spaß am Klettern in der Ensdorfer Kletterhalle. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Ein Lächeln huscht über Lukas' Gesicht, er freut sich, dass er es bis ganz nach oben in der Ensdorfer Kletterhalle geschafft hat. Das Klettern ist für ihn, nicht zuletzt dank seiner Schule, zu einem Hobby voller Herausforderungen geworden.

"Im vergangenen Jahr haben wir diese Meisterschaft ins Leben gerufen, und wir freuen uns, dass heute wieder so viele Teilnehmer gekommen sind", erzählt Michael Reuter. Der Lehrer an der Püttlinger Köllertalschule, einer Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, hatte mit seiner Kollegin Sabine Schwarz die Idee zur Saarlandmeisterschaft im Klettern.

Schon die Premiere war auf große Resonanz gestoßen. Am Montag kletterten 25 Jungen und Mädchen in fünf Teams aus dem gesamten Saarland um die Wette. Für die zwölfjährige Isabelle von der Köllertalschule war das Ziel klar: "Ich bin in einem Kletterkurs. Die Routen hier sind ganz einfach, ich schaffe sie alle, schließlich will ich Saarlandmeisterin werden", betonte das Mädchen. "Bei uns gibt es die AG schon seit fünf Jahren, wir haben im Freien an der Schule einen Kletterturm. Ich finde es vor allem spannend, die Entwicklung der Jugendlichen mitzuverfolgen", erzählt Achim Fischer, Lehrer an der Webersberg-Schule in Homburg. Sein Team ist bunt gemischt, im Leistungsspektrum, aber auch im Grad der Behinderung. "Die Kinder sollen lernen, dass man im Team was erreichen kann", sagt er und ruft die zehnjährige Annika zur nächsten Route. "Ich klettere, weil es mir ganz viel Spaß macht", sagt das Mädchen und macht sich auf den Weg nach oben.

Derweil wartet der 15 Jahre alte Jonas im Rollstuhl auf seinen Einsatz. Auch er hat schon einige der Routen hinter sich gebracht. Seinen Gurt hat der Schüler bereits um, gut gesichert von Sportlehrer Roger Jahn, wird der Junge von seinem Lehrer im Rolli zur untersten Stufe der Wand begleitet. Dann beginnt er zu kämpfen. Er braucht etwas länger, doch je näher er der 30-Punkte-Marke kommt, desto größer wird sein Wille. Die Kinder der Grundschule Ensdorf schauen begeistert zu, beginnen Jonas lautstark anzufeuern.

Und er schafft es, hat die 40-Punkte-Marke schließlich vor Augen. Die Freude ist ihm und seinem Lehrer anzusehen. "Es ist sehr schön zu beobachten, wie sich die Schüler auch aus den teilnehmenden Schulen anfeuern. Sicher gibt es Konkurrenz, aber alle wissen, dass jeder hier ein Handicap hat", sagt Michael Reuter. Er betont, dass diese Meisterschaft nicht ohne die Unterstützung des Bildungsministeriums möglich wäre.

"Angefangen von den Referendaren, die alle Teilnehmer fachmännisch absichern, über die Hallenmiete bis hin zu den Preisen hat uns das Referat D6 ganz großartig unterstützt", lobt Michael Reuter.

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Auf einen BlickErgebnisse zum zweiten Gipfelcup im Kletterzentrum Ensdorf: Mannschaftswertung: erster Platz (Saarlandmeister): Louis-Braille-Schule Lebach, zweiter Platz: Anne-Frank-Schule Saarlouis, dritter Platz: Köllertalschule Püttlingen (Körperbehinderung).Einzelwertung: erster Platz (Saarlandmeister): Joe Sahner (Louis-Braille-Schule), zweiter Platz: Adrian Sulejmani (Ruth-Schaumann-Schule Lebach), dritter Platz: Isabelle Schneider (Köllertalschule Püttlingen). cim

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