„Bilder unserer Nachbarn”

Saarbrücken · Ada Fitz gibt in einem Kunstprojekt Geflüchteten und ihren Helfern ein Gesicht

 Eines der Bilder der Ausstellung von Ada Fitz. Foto: Ada Fitz

Eines der Bilder der Ausstellung von Ada Fitz. Foto: Ada Fitz

Foto: Ada Fitz

Auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung, Verfolgung sind viele Menschen auch in Saarbrücken gelandet, um sich hier in Sicherheit zu bringen und neue Lebensperspektiven zu suchen. Auch in Saarbrücken bildete sich unter anderem mit dem Bürger-Netzwerk Ankommen eine Willkommenskultur, um den neuen Nachbarn bei ihren ersten, schwierigen Schritten zu helfen. Mit einen künstlerisch-kreativen Projekt will der Verein "Denkwerkstadt" den Geflüchteten und ihren Helfern ein Gesicht geben. Unter dem Titel "Bilder unserer Nachbarn" ist das Ergebnis des Projekts jetzt in der Sparkasse am Rathausplatz zu sehen. Neun großformatige Gemälde, realisiert von der aus Albanien stammenden Künstlerin Ada Fitz, hängen dort im Sparkassenraum. Sie zeigen Symbolbilder und Porträts. Nur die prägnanten Zitate unter den Bildern lassen erkennen, ob es sich bei dem oder der Dargestellten um einen Geflüchteten oder einen Helfer und Begleiter handelt. Doch mindestens so wichtig wie die Bilder sind die Texte in der zur Ausstellung erschienen Broschüre. Denn gemeinsam mit der in Ensheim lebenden Ada Fitz hat die saarländische Autorin Carola Stahl über fünf Monate hinweg mit den Porträtierten gesprochen. Sie erzählten ihr vertrauensvoll ihre ganzen Lebensgeschichten, welche die Autorin Carola Stahl einfühlsam niederschrieb. Ein wichtiger Impuls kam vom Zuwanderungs- und Integrationsbüro der Stadt, das das Projekt ebenso wie das Kultusministerium mitfinanzierte. In Projekten zum Thema Flüchtling sollten die Neuankömmlinge nicht nur Objekte der künstlerischen Erfüllung sein, setzte man laut ZIV-Leiterin Veronika Kabis stets als Bedingung. Und so zieht sich hier die Beziehung, die Freundschaft zwischen Helfern und Geflüchteten wie ein roter Faden durch die protokollierten Geschichten. Das ist die besondere Qualität der "Bilder unserer Nachbarn". Wählte Ada Fitz für ihre Gemälde eine Stilmischung aus "Comic, Pop Art und Realismus" wie sie sagt, die Personen oft etwa hart und kühl wirken lässt, so berühren einen die Lebenserzählungen umso mehr.

Ausstellung bis 31. März, geöffnet montags bis freitags, 8.15 Uhr bis 16 Uhr.

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Der Verein "Denkwerkstadt" Saarbrücken wurde 2007 gegründet und versteht sich als Ideengeber und Initiator für Saarbrücker Projekte in sozialen und kulturellen Bereichen. Die "Denkwerkstadt" greift dabei außergewöhnliche und innovative Themen auf, bringt diese in die Öffentlichkeit und setzt Projekte gemeinsam mit Partnern und interessierten Bürgern um.

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