Anti-Rassismus-Wochen beginnen heute

Saarbrücken. Ein Zeichen setzen gegen ausländerfeindliche Diskriminierungen und rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft wollen die Veranstalter der "Internationalen Wochen gegen Rassismus". In ganz Deutschland und so auch im Saarland finden die Anti-Rassismus-Wochen von heute bis zum 28. März statt

Saarbrücken. Ein Zeichen setzen gegen ausländerfeindliche Diskriminierungen und rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft wollen die Veranstalter der "Internationalen Wochen gegen Rassismus". In ganz Deutschland und so auch im Saarland finden die Anti-Rassismus-Wochen von heute bis zum 28. März statt. Der DGB Saar, das Jugendzentrum (Juz) Försterstraße und das Café Exodus in Saarbrücken richten gemeinsam die Aktionswochen aus und präsentieren sie mit der Kampagne "Laut gegen Nazis". Auf dem Programm stehen - schwerpunktmäßig in Saarbrücken - Workshops in Jugendzentren, Konzerte, Kabarett-Shows, Kinofilme und Diskussions- und Infoveranstaltungen.Ein Programmhöhepunkt dürfte die Podiumsdiskussion am 24. März um 18 Uhr im Café Exodus sein. Auf dem Podium diskutiert der Ex-Neonazi Gabriel Landgraf zusammen mit Tibor Sturm, einem ehemaligen Opfer rechtsextremer Gewalt. Dasselbe gilt für die fünf Auftritte des Kabarettisten Serdar Somuncu. Die erste Show seines Programms "Hass-prediger" gibt er am Samstag um 19 Uhr im Juz Försterstraße.

Ein wichtiges Ziel der Anti-Rassismus-Wochen ist es laut Ralf Wiehn, Leiter des Juz Försterstraße, bei Jugendlichen mit und ohne einen Migrationshintergrund das Interesse für Demokratie zu wecken. Die Bürgerpflicht eines jungen Menschen sei zum Beispiel, gegen rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft Stellung zu beziehen. "Wir wünschen uns, dass die Internationalen Wochen gegen Rassismus im Saarland eine feste Institution werden", sagt der Landeschef der DGB-Jugend, Thorsten Schmidt.

Karten für die Veranstaltungen von Serdar Somuncu am Sonntag, 21. März, um 19 Uhr in Saarbrücken, am Montag, 22. März um 19 Uhr in Lebach-Aschbach und am Dienstag, 23. März, um 18.30 Uhr in Kirkel können unter der Rufnummer (06 81) 400 124 oder (06 81) 311 80 vorbestellt werden.

Hintergrund

Etwa 250 Menschen haben am Samstag in Zweibrücken gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen demonstriert. Rund 80 Neonazis hatten sich auf dem Schlossplatz versammelt, wie die Polizei mitteilte. Ein Rechtsextremer sei in Gewahrsam genommen worden, weil er den Hitler-Gruß gezeigt habe. Ein Mann aus dem linken Spektrum habe einen Polizisten mit einem Schlag auf die Lippe verletzt und sei daher ebenfalls vorläufig festgenommen worden. Zu der Gegenkundgebung hatte ein von der IG Metall, der Linken und dem Zweibrücker OB Helmut Reichling (CDU) unterstütztes Bündnis auf dem Hallplatz aufgerufen. nob

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