Ortsrat Völklingen diskutiert Bebauungspläne Viele Bau-Pläne für Völklingen 

Völklingen · Der Völklinger Ortsrat hat ein strammes Sitzungsprogramm vor sich: Kaufhof-Areal plus Bauprojekte in Wehrden und am Rinzelrech.

Der Ortsrat Völklingen macht den Anfang. In seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, die um 17 Uhr im Großen Saal des Neuen Rathauses beginnt, wird er, wie berichtet, über den Bebauungsplan „City-Center“ debattieren. Wobei es da vor allem um Änderungen geht, die nötig sind, damit die Firma  Modepark Röther auf dem Areal des ehemaligen Kaufhofs einen Neubau für ihre geplante Völklinger Filiale errichten kann.

Dieses Vorhaben wird sicher im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung stehen. Doch es ist nicht das einzige Bauprojekt in der Mittelstadt, bei dem zuerst der Ortsrat das Wort hat. Auf der umfangreichen Tagesordnung der Sitzung – allein der öffentliche Teil umfasst zehn Punkte – stehen außerdem noch zwei weitere wichtige Bebauungspläne. Zum einen für den so genannten Handwerkerpark in Wehrden. Zum anderen für das Gebiet Auf Rinzelrech, nahe der Heinestraße und der Püttlinger Straße. Beide sind nicht zum ersten Mal in der Beratung. Und daher schon weiter als der Innenstadt-Bebauungsplan: Hier hat die Beteiligung der Öffentlichkeit bereits stattgefunden. Nun gilt es, eine Fülle von Stellungnahmen öffentlicher und privater Stellen abzuwägen und schließlich den Plan als Satzung zu beschließen (siehe auch „Auf einen Blick“).

Den Wehrdener Handwerkerpark will ein privater Investor bauen; den Auftrag für den B-Plan-Entwurf hat eine in Saarlouis ansässige Vermögensverwaltung erteilt. Das Gelände am nördlichen Rand Wehrdens, zwischen Bahnlinie und Kurt-Nagel-Straße, liegt derzeit brach – Ziel ist, es neu zu beleben und dort kleinere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe anzusiedeln. Neue Straßen braucht man nicht, die Kurt-Nagel-Straße soll die Zufahrt bilden. Ökologische „Pferdefüße“ haben die Plan-Macher nicht gefunden, seltene Tier- und Pflanzenarten gebe es nicht, heißt es in der Sitzungsvorlage. Ein paar Pferdefüßchen stecken freilich in den diversen Stellungnahmen, die bei der öffentlichen Auslegung des Plans eingingen. Aber wohl wirklich nur im „-chen“-Format. Denn dass, beispielsweise,  auf der Fläche diese oder jene Altlast liegen könnte oder dass die Bahn strengstens fordert, ihr Betrieb dürfe keinesfalls beeinträchtigt werden, ist keine Überraschung. Kein Wunder also, dass die Plan-Macher am Ende neun Argumente für den Handwerkerpark-Plan auflisten – darunter sehr starke, von der Flächen-Revitalisierung über die Schaffung von Arbeitsplätzen bis hin zur „Stärkung der mittelständischen Wirtschaftsstruktur“ in Völklingen – und nicht ein einziges, das dagegen spricht.

Der Rinzelrech-Plan hat eine längere Vorgeschichte – den Gremien liegt jetzt bereits die vierte Änderung vor. Die soll nun Baurecht schaffen für ein Privatinvestoren-Projekt: den Bau einer Eventhalle. Dabei wollen Stadtplaner und Kommunalpolitiker dem Bauherrn Grenzen setzen.Keine Gebäude-Oberkante darf höher als zwölf Meter über den Grund hinauswachsen. Bürobauten und Wohnen „für Aufsichts- und Betriebs­personal“ sind beschränkt auf maximal 300 Quadratmeter. Das gleiche Limit gilt für  die Verkaufsfläche von Einzelhandelsläden, wobei der Plan da auch gleich festlegt, welche Branchen nicht aufs Gelände dürfen. Und: Es wird „festgesetzt, dass Spielhallen, spielhallenartige Betriebe, Discotheken, Bordelle und bordellartige Betriebe sowie Dienstleistungen mit sexuellem Inhalt für den gesamten Bebauungsplan ausgeschlossen werden“. Eine Einschränkung, die beim Wehrdener Handwerkerpark fehlt – da ist sie aber auch rechtlich gar nicht möglich, denn das ist ein Gewerbegebiet.

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