Beim Abbau stapelten sich Winfried Fuchs' Monotypien auf einem Bistrotisch im Salzbrunnenhaus. "Es war eine neue Erfahrung, die Ausstellung hier zu machen", resümiert er. Viele Bekannte seien ob seiner künstlerische Seite überrascht gewesen. "Mit zehn Jahren habe ich einen Ölmalkasten von meiner Schwester zu Weihnachten bekommen", erinnert er sich. Der Weg des Maschinenbauingenieurs, Berufsschullehrers und Ministerialrats führte über Namen wie Erwin Steitz und Hans-Willi Scherf bis zur Abendschule der Hochschule für bildende Künste in Saarbrücken, wo er als Ruheständler im fünften Semester bei Claudia Vogel studiert. Auch das Reisen ist ästhetische Zutat.

Als Referatsleiter an berufsbildenden Schulen an der Saar verschlug es ihn mehrfach in den Fernen Osten. In Vietnam leitete er das EU-Entwicklungs- und Förderungsprojekt "Asia Urbs". "Die Menschen sind dort ganz anders - wie die Gerüche auf den Märkten und das Essen", schwärmt Winfried Fuchs beim Stapeln seiner Bilderrahmen. Er sei noch nie so leistungsfähig gewesen wie unter dem Einfluss der chinesischen Küche, sagt er und lächelt.

In seinen Monotypien stecken asiatische Erlebnisse. Bei dieser Technik wird auf Glas- oder Metallplatten gemalt und mit Handabreibung auf Papier gedruckt - passend zum Thema, da die Wiege der Papierherstellung im Fernen Osten liegt.

Dabei kommen die Motive daher wie fossile Texturen: Die Formen und Farben lassen Landschaften oder Szenen assoziieren, obwohl sie ungegenständlich sind. Man darf gespannt sein, was im Fuchs'schen Atelier noch alles entsteht.