Ein Schloss allein reicht nicht

Sulzbach · 2015 vorgelegt wird das Tourismuskonzept 2025 jetzt in den Landkreisen vorgestellt. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sagte gestern in Sulzbach, man müsse die Menschen für das Saarland begeistern.

 Ein wichtiger Ort für Tagungen in Saarbrücken ist unbestritten die Congresshalle. In den letzten Jahren hat auch das Schloss zugelegt und ist ein gefragter Ort für Tagungen und Veranstaltungen. Foto: CCS

Ein wichtiger Ort für Tagungen in Saarbrücken ist unbestritten die Congresshalle. In den letzten Jahren hat auch das Schloss zugelegt und ist ein gefragter Ort für Tagungen und Veranstaltungen. Foto: CCS

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Die Ministerin spricht von "Begeisterung", der Regionalverbandspräsident von "Dienstleistungsmentalität" und der Vorsitzende des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe davon, dass man einen positiven Eindruck hinterlassen müsse.

Auf welchen Weg auch immer, das Ziel von Anke Rehlinger , Peter Gillo und Max Schoenberg: Die Menschen sollen ins Saarland, sollen nach Saarbrücken kommen. Und sie sollen wiederkommen.

In Zahlen ausgedrückt. Bis 2025 will man im Saarland die Zahl der Übernachtungen von 3 Millionen auf 3,3 Millionen steigern. Das Einkommen aus dem Tourismus soll von 627 Millionen auf 700 Millionen wachsen.

Und die Förderung durch das Land? Bei dieser Frage rät Anke Rehlinger zu "Ehrlichkeit" und räumt ein, die Mittel des Landes seien begrenzt. "Wir brauchen privates Investment".

Halden und Hütte

Peter Gillo nennt als Beispiel dafür die Saarlandtherme in Kleinblittersdorf, wo etwa der Stellplatz für Wohnmobile gefördert worden sei. Sein viel größeres Thema bei der Tourismuspräsentation in der Sulzbacher Aula ist allerdings "das wunderbare Saarbrücker Schloss". Das ist nicht nur sein Dienstsitz, sondern lässt sich offenkundig auch sehr gut für Tagungen und Veranstaltungen vermarkten.

Saarbrücken hat weitere Tagungsstätten zu bieten, etwa die Congresshalle. Bloß seien Tagungsstätten saarlandweit nicht gut vernetzt, räumt Gillo ein.

Vom großen touristischen Wurf im Regionalverband war in Sulzbach nichts zu hören, möglicherweise funktioniert Tourismus hier in kleinen Schritten oder in kleineren touristischen Paketen. Die schnürt die Tourismuszentrale des Saarlandes gerne, packt je nach Bedarf Wandern, Radfahren, Kongresse und Messen oder Kultur hinein. Das Grenzüberschreitende, sagt Leiterin Birgit Grauvogel, funktioniere gut. Die Erinnerungskultur offenbar auch.

Denn, das betonte Ministerin Rehlinger, sie sei Teil der Zukunft des Tourismus. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist dafür sicherlich einer der im Tourismus so gerne beschworenen Leuchttürme. Touristisch auch nicht zu unterschätzen: die Halden als Erinnerung an den Bergbau. In Sulzbach wurde gestern über die Halde Lydia gesprochen. Hier musste festgelegt werden, wo man Schilder anbringt, um Touristen gut zu informieren. Das ist einer der kleinen oder mittelgroßen Schritte auf dem Weg zum Tourismus 2025.

Und passt dann wieder zum Vorschlag von Peter Gillo : Man müsse das besser vermarkten, was da sei. Im Regionalverband Saarbrücken ist das viel: Stadt und Natur, Kultur und Sport. Vieles ist möglich.

Begeisterung ersetzt Geld

Die, die das Saarland zu schätzen wissen, kommen aus Luxemburg, aus Frankreich aus den Niederlanden, der Schweiz und aus Belgien, erläutert Birgit Grauvogel.

In den nächsten Jahren gilt es nun im Land, das zu wecken, was Anke Rehlinger "Tourismusbewusstsein" nennt. Potenzial, da ist sie sich sicher, sei allemal vorhanden. Jetzt müsse Begeisterung her. Denn "Begeisterung ersetzt Geld".

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