Streit um die Rallye in Saarbrücken Die Rallye hat mächtig Staub aufgewirbelt

Gut oder schlecht? Sinnvoll oder schwachsinnig? Die Meinungen über die Rallye in Saarbrücken gehen weit auseinander.

Eine Woche ist es her, dass der Prolog zur Deutschland-Rallye in Saarbrücken war. Doch der Staub, den die Rennautos aufgewirbelt haben, ist noch nicht verflogen. Die  Saarbrücker diskutieren nach wie vor über Sinn und Unsinn einer solchen Veranstaltung, wie viele Leserbriefe belegen. Die Befürworter der Rallye, allen voran  die Motorsport-Fans, freuen sich, dass sie so ein Ereignis direkt vor der Haustür erleben konnten. Handel, Gastronomie und Hotellerie dürften auch nicht unglücklich gewesen sein über die 12 000 Besucher, die an diesem Tag in Saarbrücken  waren. Darunter waren viele ausländische Gäste. Die mussten ja abends irgendwo unterkommen. Aber die Gegner der Rallye haben gewichtige Argumente: Lärm, Dreck, Staub — und das mitten in der Stadt. In Zeiten des Diesel-Abgasskandals, so schrieben viele Leser, sei es das völlig falsche Signal, die Renn-Boliden durch die Innenstadt rasen zu lassen. Stickoxide haben wir schon genug. Mehr als genug, wie jetzt im Zuge des Skandals bekannt wurde. Aber hoffentlich sind die Leute, die sich über die Stickoxide der Renn-Autos aufregen, nicht auch diejenigen, die  bei Zalando oder Amazon Waren bestellen, um sie gleich danach wieder zurückzuschicken. Das ist ein ökologischer Wahnsinn, bei dem täglich Heerscharen von Lkw durch Deutschland rasen und die Umwelt verpesten. Dagegen ist eine zweistündige Rallye nix. Gleichzeitig kann man darüber diskutieren, ob solche Veranstaltungen nicht auch leichtsinnige Fahrer zu illegalen Autorennen animieren. Es ist noch nicht lange her, dass ein junges Mädchen im Saarland bei solch einer Torheit getötet wurde. Motorsport also komplett verbieten? Oder aus den Städten verbannen? Die Saarbrücker werden das Thema sicher weiter diskutieren.

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