Mit viel Gefühl zum Erfolg

St. Wendel/Fechingen. Filigran hantiert Emily Schmehr mit ihrem Ball, wirft ihn hoch in die Luft, fängt ihn wieder, lässt ihn rollen und hüpfen. Mit toller Körperbeherrschung und einem hohen tänzerischen Talent ausgestattet zeigt die Zehnjährige zu Instrumental-Musik eine Übung mit dem so genannten Handgerät. Hier ist es der Ball, möglich wären aber auch Reifen, Keule, Band oder Seil

 Grazil und leichtfüßig trägt Anna Kim von der Turn-Talentschule in Saarbrücken ihre Übung mit dem Ball vor - und beeindruckt damit auch das Schiedsgericht. Foto: B & K

Grazil und leichtfüßig trägt Anna Kim von der Turn-Talentschule in Saarbrücken ihre Übung mit dem Ball vor - und beeindruckt damit auch das Schiedsgericht. Foto: B & K

St. Wendel/Fechingen. Filigran hantiert Emily Schmehr mit ihrem Ball, wirft ihn hoch in die Luft, fängt ihn wieder, lässt ihn rollen und hüpfen. Mit toller Körperbeherrschung und einem hohen tänzerischen Talent ausgestattet zeigt die Zehnjährige zu Instrumental-Musik eine Übung mit dem so genannten Handgerät. Hier ist es der Ball, möglich wären aber auch Reifen, Keule, Band oder Seil. Bei allem ist Gleichgewichts- und Rhythmusgefühl von entscheidender Wichtigkeit. Samstagmittag im St. Wendeler Sportzentrum: Knapp 50 Nachwuchs-Turnerinnen wuseln durch die Halle. Es ist die dritte Auflage des Turn-Talentschul-Pokals, der in diesem Jahr vom Förderverein des TV St. Wendel ausgerichtet wird. Alle 17 für die Rhythmische Sportgymnastik zertifizierten deutschen Turn-Talentschulen (TTS) sind mit Mannschaften vor Ort, das Prädikat verpflichtet zur Teilnahme. Zunächst absolvierten die Gymnastinnen der Jahrgänge 2000 und 2001 an fünf Stationen vorgegebene Testübungen. "Dabei wird überprüft, wie stark die Turnerinnen konditionell und wie athletisch sie sind", erklärt Karin Schalda-Junk. Sie ist Trainerin an der TTS der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken und betreut ihre drei Schützlinge, die in St. Wendel dabei sind. Neben Emily Schmehr heißen ihre Schülerinnen Sophia Gurevich sowie Anna Kim. Von der TTS Rehlingen-Merzig halten Melanie Driller, Daniela Huber und Kristina Faust die saarländischen Fahnen hoch. Bei den fünf Testübungen machen die Saarbrückerinnen eine gute Figur. Egal ob beim Überspagat, einem Spagat auf zwei Erhöhungen, der die Flexibilität der Hüftgelenke anzeigt, oder beim Spreizen, wo Bein-Haltekraft und aktive Beweglichkeit getestet werden - überall ziehen die Wertungsrichter hohe Noten. Und auch beim zweiten Teil des Mannschaftswettkampfes schlagen sich die Saarbrückerinnen tapfer. In der Kür müssen zwei Wahlübungen geturnt werden, eine mit und eine ohne Handgerät. "Bei den Kleinen wird Ball, Reifen oder Seil bevorzugt, da Keule und Band technisch noch zu anspruchsvoll sind", erklärt die in Marpingen lebende Turn-Trainerin, die sich am Ende des Turniertages mächtig freut. Denn: "Am Schluss werden alle Einzelergebnisse addiert, und da kam das schöne Ergebnis heraus, dass wir mit der TTS Saarbrücken Zweite wurden." Ein großer Erfolg für die vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufene Talentschmiede. "Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Das System, das der DTB vorgibt, bewährt sich", erklärt Schalda-Junk: "Vereine geben ihre Talente an die Talentschulen weiter, von dort sollen sie ins Leistungszentrum abgegeben werden, und dann eventuell später zu einem Bundesstützpunkt oder zur Nationalmannschaft." Dass dieser Weg gangbar ist, bewies nicht zuletzt Laura Jung, die vom TV St. Wendel aus in die große Turnwelt startete und kürzlich bei der Junioren-EM Dritte wurde.

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