Durch das Deutschmühlental könnten Saarbrücker - theoretisch - sehr bequem zum Deutsch-Französischen Garten (DFG) und weiter zum französischen Stiring-Wendel radeln. Denn im Gegensatz zur Metzer Straße mit ihren vielen Steigungen bleibt diese Strecke durchgehend flach. Doch im Deutschmühlental gibt es so gut wie keine Radwege, dafür aber sehr viel Schwerlastverkehr.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Saar möchte die Situation gern verbessert sehen. Auf seine Initiative unternahmen Vertreter des ADFC und der Grünen im Saarbrücker Stadtrat am Donnerstag eine Probefahrt, um die Möglichkeiten zum Ausbau von Radwegen auszuloten.

Noch bevor die Gruppe an der Gaststätte "Zum Schanzenberg" startete, zeigte sich der ADFC-Vorsitzende Thomas Fläschner selbst ein wenig überrascht, wie viele Radfahrer hier unterwegs sind, und zwar alle auf dem Bürgersteig.

Der Grund sei klar: "Die Straße ist sehr stark vom motorisierten Verkehr belastet." In dem Straßenabschnitt von der Gaststätte bis zum Spielcasino ließe sich leicht etwas ändern, befanden Grünen-Fraktionschefin Claudia Willger und Torsten Reif, der neue verkehrspolitische Sprecher der Grünen. Das Gelände, das vor allem in Messezeiten als Parkplatz genutzt wird, sei nicht nur in einem "desolaten" Zustand, sondern auch breit genug, um einen Radweg anzulegen. "Sogar ohne einen einzigen Parkplatz opfern zu müssen", erklärte auch Fläschner.

Ab dort könnte man einen Radweg auch gleich neben der Bahnlinie weiterführen. Für den Abschnitt zwischen Casino und dem Parkplatz der ehemaligen Gulliver-Welt hat der ADFC noch eine andere Lösung in petto.

"Da die Gulliver-Welt brachgefallen ist, könnte man den bestehenden Radweg im DFG durch die Gulliver-Welt weiterführen und dann über den Parkplatz zum Deutschmühlental führen", schlug Jan Messerschmidt vom ADFC vor.

Für den folgenden Abschnitt am Drahtzugweiher vorbei bis zur Abzweigung der Dr.-Vogeler-Straße gebe es wiederum zwei Alternativen: entweder man baue den sehr schmalen Fußweg direkt an der Straße aus, oder man befestige den parallel verlaufenden Weg durch den Wald. Im letzten Abschnitt der Straße Im Deutschmühlental, der mit EU-Förderung als Industriegebietszufahrt ausgebaut werden soll, war die Gruppe beeindruckt über den 200 Meter langen, geteerten Weg auf Stiring-Wendeler Gemarkung. Den habe die Kommune auf seine Bitte hin vor drei Jahren befestigt, erklärte der Saarbrücker Kurt Kniebe (die SZ berichtete).

"Wenn es auf französischer Seite so gut angebunden ist, müssten wir auf deutscher Seite auch einen Weg finden", erklärte Torsten Reif.