Sturmnacht: Köllertal kommt mit blauem Auge davon

Köllertal · Niemand verletzt, Schäden offenbar überschaubar: Das Köllertal scheint in der Sturmnacht zum Freitag mit einem blauen Auge davongekommen. Auch Originelles gibt es zu berichten: Normalerweise wird ein Trampolin zum Hüpfen benutzt, diesmal war es ein Trampolin, das durch Heusweiler „hüpfte“.

Die Sturmnacht zum Freitag hat zwar die Feuerwehren insbesondere mit technischen Hilfestellungen auf Trab gehalten. Alles in allem ist das Köllertal aber recht glimpflich davongekommen: So weit bisher bekannt, wurde niemand verletzt, und auch die Sachschäden halten sich in Grenzen. In Püttlingen musste ein Baum beseitigt werden, der auf eine Forststraße in Richtung Herchenbach gestürzt war.

Lange Nacht für Feuerwehren

Die Heusweiler Feuerwehr verzeichnet auf ihrer Internetseite vier Einsätze für die Nacht. Den Anfang machte gegen 1.50 Uhr ein eher ungewöhnlicher "Verkehrsteilnehmer": Die starken Sturmböen hatten ein großes Trampolin mit einem Durchmesser von etwa drei Metern auf die Saarbrücker Straße (B 268) in Heusweiler gewirbelt. Doch im Bereich des Verkehrskreisels Saarbrücker Straße/Illinger Straße konnten die Wehrleute das Trampolin einsammeln.

Schon gegen 2.15 Uhr ging es erneut raus, um im Bereich Eiweiler an der Saarbahn-Haltestelle Kirschhof mit Motorsägen zwei umgestürzte Bäume von den Saarbahn-Gleisen zu entfernen. Gegen 3.15 galt es dann, eine Tanne, die in Wahlschied auf die Vorstadtstraße gestürzt war, mit Motorsägen und Muskelkraft beiseite zu schaffen. Und gegen 4.50 Uhr war wieder die B 268, diesmal allerdings in Eiweiler, Ort des Geschehens: Nahe der Einmündung der Lebacher Straße war ein Baum umgefallen und musste entfernt werden.

Auch in Riegelsberg hatten die Feuerwehrleute im Dauereinsatz mit umgestürzten Bäumen und abgedeckten Dächern zu kämpfen. In der Schillerstraße war gegen 2 Uhr ein etwa 20 Meter hoher Nadelbaum umgestürzt und blockierte die Straße. Und gegen 2.50 Uhr kam die Meldung, dass im Bereich der Anschlussstelle Riegelsberg ein Baum auf die Autobahn 1, Fahrtrichtung Saarbrücken, gefallen war.

Gelbe Säcke wirbeln umher

Die Autobahn musste gesperrt, der umgestürzte Baum zerkleinert und abtransportiert werden.

Zudem galt es bereits gegen 2.30 Uhr in der Nacht, Überreste eines Wellblechdaches in der Saarbrücker Straße einzusammeln. Und gegen 3 Uhr kam in der Rathausstraße die Drehleiter zum Einsatz: Von einem Dach waren Ziegel auf die Straße gestürzt, auf dem Dach fanden sich weitere Ziegel-Trümmer und eine zerstörte Kaminabdeckung. Die Feuerwehrleute sammelten die Trümmer ein und flickten das Dach provisorisch, um weitere Schäden zu verhindern.

Dort, wo in der Nacht zum Freitag noch Gelbe Säcke standen, wie etwa in Püttlingen, mussten viele der Wertstoffe aus aufgerissenen Säcken wieder aufgesammelt werden. Mancherorts, wie zum Beispiel in der Pickardstraße, wirbelte der Inhalt der Gelben Säcke auf der Straße umher. In Püttlingen kam der unglückliche Umstand hinzu, dass die Gelben Säcke eigentlich schon einen Tag zuvor abgefahren werden sollten. Nach - allerdings noch unbestätigten - Informationen war jedoch ein Fahrzeug der vom Entsorgungsverband Saar (EVS) beauftragten Firma defekt, weshalb die Säcke liegen geblieben und trotz Sturmwarnungen zum größten Teil auch nicht wieder ins Haus geholt worden waren.

Die Gelben Säcke zeigten aber auch, wie unterschiedlich ein Sturm selbst innerhalb kleiner Bereiche wirken kann: Waren an manchen Häusern die Stapel der Säcke völlig unberührt geblieben, so konnte es nur ein Haus weiter ganz anders aussehen, und die Säcke waren über Gehweg und Straße gewirbelt. > : Weiterer Bericht.

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