Nachwuchs auf der Bühne „Jeder hat eine Rolle bekommen“

Püttlingen · Mit 20 Nachwuchsschauspielern bringt die Neue Volksbühne Püttlingen „Alice im Wunderland“ auf die Bühne.

 Noch probt das Nachwuchs-Ensemble der Neuen Volksbühne Püttlingen fleißig – am 10. Juni steigt die Premiere von „Alice im Wunderland“.

Noch probt das Nachwuchs-Ensemble der Neuen Volksbühne Püttlingen fleißig – am 10. Juni steigt die Premiere von „Alice im Wunderland“.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Es ist noch früh am Sonntag, 10 Uhr. Doch Leander Neudeck ist kaum zu bremsen. Soeben hat sich der Vorhang geöffnet, schon ist der zwölf Jahre alte Nachwuchsschauspieler der Neuen Volksbühne Püttlingen in seinem Element. Beim Einmarsch der Königin übernimmt er die Moderation, der Text sitzt, bühnenpräsent, als wäre der Saal im Gasthaus Schmeer voll besetzt, haucht Leander Neudeck gestenreich dem Hasen im Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“ Leben ein.

Das Stück, erklärt Petra Stockart, die mit Melanie Kuhnert und Elena Thome die Regie übernommen hat, war ein absoluter Wunsch der Kinder- und Jugendabteilung. Was sich vielleicht auf den ersten Blick als einfache Wahl darstellte, wurde sehr schnell zur großen Herausforderung für alle Akteure. „Zunächst einmal musste ich nach einer Bearbeitung suchen, die zu unseren Kindern und unserem Theater passt“, erzählt Stockart. Gefunden hat sie die Vorlage bei Jürgen Popig. Das Stück, verrät sie, kommt an vielen Stellen anders als gewohnt daher. Aber auch die Länge der Aufführung, gute 90 Minuten, sagt sie, sprengt den sonst üblichen Rahmen des Teams.

Nicht zuletzt ist auch die Anzahl der Schauspielerinnen und Schauspieler, die bei 20 liegt, eine weitere Herausforderung für die Regisseurin. Petra Stockart ist froh, dass sie in ihren Mitstreiterinnen in der Regie kompetente Unterstützung zur Seite hat. Denn längst nicht nur „alte Hasen“ wie Leander stehen bei „Alice im Wunderland“ auf der Bühne. Gleich acht Mimen, verrät Stockart, sind nach der letzten Saison neu dazugekommen. „Ich konnte alle neuen Mitglieder der Nachwuchstruppe integrieren, jeder hat eine Rolle bekommen“, erzählt sie.

So wie der neun Jahre alte Colin, der einen der Zwillinge spielen darf. „Meine Mama hat mich gefragt, ob ich nicht mal zu einer Probe gehen möchte. Es hat mir gut gefallen, also bin ich geblieben“, erzählt er. Noch ist er nicht aufgeregt, doch die Nervosität, das wissen seine Schauspielkameraden, kommt spätestens kurz vor der Premiere. Doch er freut sich ganz besonders darüber, dass auch Klassenkameraden ihr Kommen zugesagt haben.

Vielleicht kann Colin in ein paar Jahren auf so viel Erfahrung wie die 14 Jahre alte Margarete Fisch zurückgreifen. Sie spielt die Hauptrolle der Alice, hat, wie Stockart verrät, eine unglaubliche Menge an Text zu lernen. „Ich kann mich noch an ihren ersten Auftritt erinnern. Das war bei Dornröschen. Sie hatte einen Satz, den hat sie ganz leise geflüstert“, erzählt die Spielleiterin.

Aus der kleinen Margarete ist mittlerweile eine selbstbewusste Schülerin geworden, das zeigt bereits ein kurzer Einblick in eine Szene. Nun geht es an die Durchlaufproben und den Feinschliff des Bühnenbildes. Gemeinsam mit den phantasievollen Kostümen, verspricht Stockart, wird dann auch diese Aufführung auf der Ritterstraße wieder ein Theatererlebnis für die ganze Familie werden.

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