Fahrradcomeback mit Hindernissen

SZ-Mitarbeiterin Traudl Brenner wollte gemütlich Rad fahren.

Meinung:

Fahrradcomeback mit Hindernissen

"Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu" sagt der Volksmund. Nun möchte ich mal die Weltwunder-Kuh sehen, die so alt ist wie ich - aber dazu lernt man tatsächlich auch im fortgeschrittenen Alter noch. Ich zum Beispiel an diesem wunderbaren, sonnenglitzernden Nationalfeiertag am Freitag. Da hab ich - nach einem halben Jahr erzwungener Enthaltsamkeit wegen Achillessehnenriss infolge eines nicht selbstverschuldeten Fahrradunfalls - endlich mal wieder mit dem Radeln angefangen, um 10 Uhr. Auf dem Radweg an der Saar war da noch nix los.

Eine halbe Stunde später - Fahrräder von vorne, von hinten, gefühlt von allen Seiten. Ich langsam, die meist schnell. Ich will einem ausweichen - da schlenkert von hinten ein anderer um Haaresbreite an mir vorbei. Keiner klingelt, aber wirklich nicht ein einziger. Und als ich selbst geklingelt habe - da haben mich alle blöd angeguckt. Oder sie haben gelacht. Ehrenwort: Ich habe kaum zählbare Räder gesehen an diesem Morgen, aber nicht eine einzige Klingel gehört. Also - zu gefährlich für mich.

Ich bin dann über die "unnedisch Brigg" ans andere Ufer gefahren, um vielleicht gemütlich durch die St. Arnualer Wiesen zockeln zu können. Waren auch keine Räder da. Aber Hunde! Vom Riesenkerl, bestimmt mit einem Pony verwandt, bis runter zum Handteller-großen Winzling - alle, auch die exotischsten Rassen waren vertreten. Und fast alle liefen frei herum. Zwei hatten sich in die Büsche geschlagen und stürmten dann lustig wieder raus - genau vor meinem Rad. "Ei Entschuldigung" hat das Herrchen gerufen.

Ich bin schließlich durch die Mainzer Straße Richtung Heimat gefahren. Da ist ja auf dem Bürgersteig ein Radweg markiert - also endlich Sicherheit? Partiell schon. Wo nicht gerade Autos auf dem Radweg geparkt haben. Soweit zum feiertäglichen Radel-Vergnügen in Saarbrücken.

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