Advent mit dem Müllabfuhr-Chor

Unsere Woche · Diese Meldung, durchaus ernst gemeint, erreicht uns frisch aus München: Zum 125. Jubiläumsjahr der Abfallwirtschaft in der bayerischen Metropole treten kommende Woche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Müllabfuhr als Sänger und Darsteller in einer eigens für diesen Anlass komponierten großen Oper namens "Die Stadt" auf.

Von so viel Ehre können Völklinger Müllwerker nur träumen, während sie auch zu dieser eisigen Zeit ihre blitzsaubere Arbeit verrichten. Und, so ist der Alltag, gedankenlose Menschen immer noch an vielen Ecken ihren Dreck dazulegen.

Aber reden wir nicht weiter vom Müll, sondern blicken auf das Positive: Samstags kann man mal wieder auf städtischen Stellplätzen und in der City-Tiefgarage kostenlos parken. Die Weihnachtsbeleuchtung in Völklingen und Großrosseln strahlt. Und entsprechend erhellen sich auch bei den Geschäftsleuten die Gesichter. Hoffentlich müssen sie nicht mit einem neuen Schatten-Faktor rechnen.

Pünktlich zum ersten Advent und noch deutlich vor dem Nikolaus-Tag hatten wir gemeldet: "Oberbürgermeister Klaus Lorig rechnet in etwa zwei Wochen mit dem Abbruch-Start auf dem Kaufhof-Areal." Wenn diese flotte Vorhersage eintrifft, müssten bereits zum vierten Advent der Bauzaun und die ersten Baumaschinen in der Innenstadt erscheinen. Damit wäre dann auch das kleine gallische Dorf in der Karl-Janssen-Straße 4, das bisher eisern dem Abriss trotzt, komplett umzingelt. Juwelier Wulf Scheffel will dort jedenfalls noch bis zum 31. Januar die Stellung halten, bevor er an die City-Promenade umzieht. Damit hat er wohl realistischer als Lorig geplant.

Der Abriss ist überall heiß ersehnt. Doch es dürfte Ärger machen, falls wirklich bereits das Christkind mit dem Bagger auftauchen sollte. Dazu singt dann weder der Engelein- noch der Müllabfuhr-Chor. Stattdessen würden viele Völklinger ihren Stadt-Nikolaus (zumindest symbolisch) mit dem Stiefel treten.

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