„Wir fühlten uns auf verlorenem Posten“

Großrosseln · Es gibt keine Linken-Fraktion mehr im Gemeinderat Großrosseln. Die drei bisherigen Mitglieder sind enttäuscht aus der Partei ausgetreten, wollen aber weiter im Gemeinderat mitarbeiten.

Die Fraktion der Linken im Großrosseler Gemeinderat hat sich aufgelöst. Die drei bisherigen Mitglieder Manuel Octubre, Norbert Wagner und Michael Wagner sind Ende 2015 aus der Partei ausgetreten. Fehlende Unterstützung auf Kreis- und Landesebene nennt das Trio als Grund. "Es kümmerte sich niemand um uns, wir fühlten uns auf verlorenem Posten", sagt Manuel Octubre. So habe er etwa nach der Schließung der Karlsbrunner Turnhalle Unterstützung bei den Landtagsabgeordneten der Linken gesucht. Doch statt auf Landesebene konkrete Anträge zu stellen, habe es nur den allgemeinen Hinweis auf EU-Fördermittel gegeben.

Die Rosseler Linken-Politiker fühlten sich gegenüber größeren Ortsverbänden benachteiligt. "Es war uns nicht einmal möglich, einen Delegierten in die Landesversammlung zu bekommen", so Norbert Wagner. Als Problem entpuppte sich auch die Frauenquote der Linkspartei: Weil sie nicht erfüllt werden konnte, gibt es in Großrosseln seit 2011 keinen Ortsverbandsvorstand mehr.

Ihre Gemeinderatsmandate behalten die drei Kommunalpolitiker. Michael Wagner bleibt auch stellvertretender Ortsvorsteher in Dorf im Warndt. Manuel Octubre und Michael Wagner sind in die SPD eingetreten. Damit ist die absolute Mehrheit der SPD-Gemeinderatsfraktion komfortabler geworden. Norbert Wagner engagiert sich im Rat künftig als parteiloser Einzelkämpfer.

Die Linken waren im Wahljahr 2009 in Großrosseln mit 13,4 Prozent der Wählerstimmen und vier Sitzen im Rat gestartet. Ihren Anfangserfolg konnten sie 2014 nicht ganz wiederholen: Ihr blieben aber 11,4 Prozent der Wähler weiterhin treu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort