Sie hatten Partei und Landtagsfraktion vorgeworden, diese hätten sie im Stich gelassen.

Nun hat der Saarbrücker Kreisvorsitzende der Linkspartei, Lothar Schnitzler, die Parteiaustritte in einer Pressemitteilung "bedauert". Schnitzler erklärte, er sei "einigermaßen bestürzt über die Angelegenheit". Ihm sei lediglich der Parteiaustritt von Norbert Wagner bekannt gewesen, mit dem er sofort das Gespräch gesucht habe - jedoch leider ohne Erfolg. Für ein gewisses Maß an Enttäuschung bei den ehemaligen Genossen habe er Verständnis, so Schnitzler weiter.

Er habe aber keine Erklärung dafür, warum die Großrosseler Fraktion nicht das Gespräch mit dem zuständigen Kreisvorstand gesucht habe. Von Gesprächen mit Landesvorstand oder Landtagsfraktion sei dem Kreisvorstand nichts bekannt.

Schnitzler: "Wir sollten an diesem Punkt endlich einmal den Mut aufbringen, offen anzusprechen, dass in der Partei nicht alles in Ordnung ist. Offenbar mangelt es erheblich an der Kommunikationsfähigkeit und an der Bereitschaft zur Zusammenarbeit ungeachtet innerparteilicher Konkurrenzen. Wenn wir einen gemeinsamen Landtags- und Bundestagswahlkampf 2017 führen wollen, muss Gemeinschaftsgefühl und Gespür für die gemeinsamen Ziele vorhanden sein."

Im Falle der drei Gemeinderäte erwarte der Kreisvorstand die Rückgabe der Mandate. Dies sei ein Gebot der Fairness, denn Norbert Wagner, Michael Wagner und Manuel Octubre seien über eine Liste der Linken in den Gemeinderat eingezogen.