Schlechte Karten für Hallen-Neubau in Karlsbrunn

Großrosseln · Aus einem Ersatzbau für die marode Karlsbrunner Turnhalle wird vorerst nichts, aus finanziellen Gründen: Das war am Donnerstag im Großrosseler Gemeinderat zu erfahren. Außerdem diskutierte das Gremium über Naßweilers neues Baugebiet und über Windkraft-Anlagen.

 Geht bald in den Ruhestand: Großrosselns Hauptamtsleiter Axel Weiter. Foto: Becker & Bredel

Geht bald in den Ruhestand: Großrosselns Hauptamtsleiter Axel Weiter. Foto: Becker & Bredel

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In der Straße Am Hirtengraben in Naßweiler, direkt an der französischen Grenze, entsteht ein kleines Neubaugebiet mit zehn Bauplätzen. Im März 2014 hatte der Rosseler Gemeinderat einen Verkaufspreis von 35 Euro pro Quadratmeter beschlossen. Seit Donnerstagabend wissen interessierte Häuslebauer, was sie zusätzlich berappen müssen.

Große Grundstücks-Nachfrage

Einstimmig beschloss der Gemeinderat einen Erschließungsbeitrag von 26,56 Euro. Der Kanalbaubeitrag und der Ausgleichsbetrag belaufen sich zusammen auf 3,65 Euro. Insgesamt kostet ein Quadratmeter also 65,21 Euro. "Das Interesse ist sehr hoch", sagte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) mit Blick auf die Nachfrage.

Einstimmig und ohne Diskussion gab es auch grünes Licht für die Änderung des Flächennutzungsplans "Konzentrationszonen für Windenergieanlagen". Laut dem aktuellen Plan des Regionalverbandes Saarbrücken sollen die Windräder 800 Meter Mindestabstand von den Häusern haben. Ursprünglich waren es nur 650 Meter. Nach Protesten von Kommunen hatte der Kooperationsrat beschlossen, den Abstand zur Wohnbebauung zu vergrößern. Großrosseln betrifft die Änderung nicht, in der Gemeinde gibt es keine geeigneten Windkraftflächen. Dreistadt teilte mit, dass mittlerweile auch der am nächsten gelegene Standort im Wald nordöstlich von Velsen weggefallen ist - aus Naturschutzgründen, wegen Uhus, die dort ihren Brutplatz haben.

Eine schlechte Nachricht hatte der Verwaltungschef für die Bürger und Vereine von Karlsbrunn. Sie wünschen sich eine neue Versammlungsstätte als Ersatz für die wegen Baumängel geschlossene Rudolf-Voltz-Halle. Dreistadt erläuterte, dass die Aufsichtsbehörde es nicht erlaube, für den vom Karlsbrunner Ortsrat geforderten Bau eines Bürgerhauses einen Sonderkredit aufzunehmen. Und mit eigenen Haushaltsmitteln sei die Maßnahme - unabhängig von der Höhe eines möglichen Landeszuschusses - zurzeit nicht finanzierbar.

Dank an scheidenden Amtsleiter

Die Sitzung in der Rosseltalhalle hatte mit einer Verabschiedung begonnen. Voraussichtlich zum letzten Mal saß Axel Weiter im Gemeinderat neben dem Bürgermeister. Der Hauptamtsleiter verabschiedet sich in den Ruhestand, Anfang Juni wird er seinen Schreibtisch im Rathaus räumen. Dreistadt und alle Fraktionen des Gemeinderates dankten Weiter für die langjährige gute Zusammenarbeit.

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