Fröhliche Stimmung trotz Regenwolken

Großrosseln · Das Wetter meinte es dieses Mal nicht gut mit dem Rossler Fast nachts umzug. Die Narren trieben es dennoch „Doll Doll“.

"Wind Nord-Ost, Startbahn Null-Drei", heißt es in einem Titel, den die Brass-Band Ludweiler auf ihrem Umzugsweg mitten durch Großrosseln im Repertoire hat. Die Zuschauer im Umfeld erkennen das Stück sofort, und sie singen mit: "Über den Wolken". Wolken hatten sie beim Umzug der Doll Doll am Fastnachtsdienstag aber eindeutig zu viel. Die meiste Zeit schüttete es zum Gotterbarmen. So fiel es den den Jecken im Umzug und am Wegesrand schwer, stimmungsvoll abzuheben. Dennoch trotzten sie den Widrigkeiten. Allen voran Oranisator Karl Fuß samt seiner Zugleitung. Gemeinsam rahmten sie die Brass-Band Ludweiler im Umzug ein. Dünne und transparente Umhänge waren jetzt gefragt, um die hübschen Kostüme zu schützen.

"Lasst uns schunkeln, dann lässt sich auch irgendwann die Sonne sehen", regte Umzugsmoderator Fred Schuler an. Was das Schunkeln angeht, zu 100 Prozent erfolgreich; der Himmel stellte zumindest zeitweise das Weinen ein.

Tolle Wagen waren wieder zu sehen. Wie bei den Umzügen, die seit Tagen durch Völklingen und den Warndt rollen. Der Prinzenwagen der Beele's aus Ludweiler, dem man ansieht, dass die Erbauer vor Jahren einen Workshop in Düsseldorf besucht haben. Oder der Hippiewagen der Stadtgärtnerei. Die Großwagen der Aktionsgemeinschaft Heidstock und der Kulturgemeinschaft Dudweiler-Pfaffenkopf. Die Doll Doll selbst hatten ihren tollen Wagen im hinteren Zugteil, dazu waren sie nicht nur mit Kinderprinz, Kinderprinzessin, Kindernarr, Prinz und Narr unterwegs, sondern auch mit einer ansehnlichen Prinzengarde. Süß auch die kleinen Gardemädchen der Geislauterer Braddler.

Und dann die witzigen Einfälle der kleinen Fußgruppen. Wobei die "lädisch" dreinblickenden Männer ertappt wurden, die unter dem Motto "Vawitscht" da auf frischer Tat erwischt wurden, erschloss sich dem Publikum nicht. Wohl war aber der jeweiligen Verkleidung anzusehen, dass sie für ihre Missetaten schwer büßen mussten. Die Mitglieder des Mülltonnenvereins waren als Ballonfahrer zu entdecken, die hübschen Frösche aus der Damengruppe von Kristina Rupp lugten frech aus ihren Brunnen heraus. Wer nicht aufpasste, den bedachten die Bergmannsgutzjer aus dem Erlebnisbergwerk Velsen mit der Bergmannstaufe: Kohlenschaufel über den Po gehalten - und dann ein Schlag mit dem Vorschlaghammer. "Einkaufsparadies" war die Idee von Claudia Siegwart und ihrer Truppe. Die Fußballer des Sportvereins waren gut gelaunt als "Clowns vom SCG" anzutreffen. Und zwischendurch immer wieder Musik. Auch die Kapelle der Marchingband Völklingen wusste mit Show und Musik zu gefallen, im kleineren Rahmen schafften das auch die Guggemusiker der Guggemol-Völklingen.

Unter den vielen Tollitäten im Umzug auch die Rathausstürmer vom vergangenen Freitag. Unter ihnen das Prinzenpaar Roland und Martin von den Hinne-Hott aus Naßweiler. Im Gefolge die Hinne-Hott-Präsidentin Steffi Klein, die herzlich kleine Blumensträuße an die Jecken am Wegesrand verteilte. Im Kreisel an der Velsener Ortsgrenze stiegen nur wenig Teilnehmer aus - der Zug zog quasi an sich selbst vorbei. Dabei stachelten sich die Mitmacher gegenseitig an und sorgten für noch mehr "Doll-Doll".

Danach wurde unter dem schützenden Dach der Rosseltalhalle gefeiert. Dort war mit Dekoration und Musik alles für eine ausgiebige Party zum Abschluss der tollen Tage vorbereitet.

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