Hilfe für Neuankömmlinge

Dudweiler · Im Wohnheim in der Albertstraße leben derzeit rund 60 junge Männer aus Eritrea und Syrien. Das Netzwerk Ankommen steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite, sucht aber selbst noch nach weiteren Freiwilligen.

Etwa 60 Flüchtlinge leben derzeit gemeinsam in einem Wohnheim in der Albertstraße in Dudweiler . Alles junge Männer im Alter von 19 bis 30 Jahren. Sie hoffen darauf, dass ihr Flüchtlingsstatus anerkannt wird. "Doch das kann drei bis sechs Monate dauern", sagt Suvada Kadic vom Netzwerk ,Ankommen. In dieser Zeit dürfen sie nicht arbeiten, können die Sprache nicht, haben es sehr schwer, sich in Deutschland zu integrieren und sind verdammt zum Nichtstun. Und genau hier versucht das Netzwerk Ankommen anzusetzen. Es bietet Sprachkurse an, hilft bei verschiedenen Problemen und ermöglicht es den Männern aus Syrien und Eritrea, sich in Deutschland einzuleben. "Die Menschen brauchen uns in dieser ersten Phase und sind sehr dankbar", erzählt Kadic. Dabei ist das Netzwerk auf Hilfe von Freiwilligen angewiesen.

Zu diesem Zweck haben die Koordinatorin Suvada Kadic und die evangelische sowie katholische Kirchengemeinde in Dudweiler kürzlich gemeinsam den Informationsabend ,,Willkommen in Dudweiler " veranstaltet. An diesem haben interessierte Bürger nicht nur etwas über die Arbeit des Netzwerkes erfahren, sondern bekamen auch die Möglichkeit, selbst Ideen für weitere Hilfen einzubringen und sich auch künftig aktiv für die Flüchtlinge zu engagieren.

Das Netzwerk Ankommen wurde im Frühjahr 2014 von etwa acht bis zehn Ehrenamtlichen gestartet und hat heute 136 Mitglieder. Das Netzwerk ist Teil der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt. Freiwillige können sich in den sechs Arbeitsgruppen Recht, Ausbildung/Beruf, Freizeit und Kultur, Wohnungssuche, Sport sowie Sprache engagieren. Einen der Schwerpunkte bilden die Deutschkurse, die derzeit von vier Lehrern jeweils an zwei Terminen montags und mittwochs gehalten werden. "Der Eintritt in die Gemeinschaft findet über Deutschunterricht statt", sagt Lehrerin Annette Linneweber, "hier würden wir uns wünschen, dass sich alle vier Lehrer Stück für Stück zurückziehen könnten und die Kurse von Leuten vor Ort übernommen werden." Dabei sei auch kein Pädagogikstudium nötig; Interessierte könnten die Kurse eine Zeitlang begleiten und bekämen dann auch Unterrichtsmaterialien gestellt, wenn sie sich dazu entschließen, selbst zu lehren. Auch sonst wünschen sich die Veranstalter, dass sich "die Hilfe hier im Sozialraum abspielt, da auch das alltägliche Leben der Flüchtlinge hier in Dudweiler stattfindet", erklärt Diakon Franz-Josef Dobelmann.

Ein wichtiger Teil der Arbeit des Netzwerks ist auch die Vermittlung von Patenschaften. Hier können Freiwillige in Einzelbetreuung Flüchtlingen bei Behördengängen helfen, mit ihnen etwas unternehmen und ihnen im Alltag beistehen. Wie genau eine Patenschaft gestaltet wird, soll jedem selbst überlassen sein, wichtig sei nur ein gutes Vertrauensverhältnis, damit die Flüchtlinge ihre Paten auch bei einem Notfall kontaktieren.

Ein weiteres Treffen für Freiwillige Helfer des Netzwerks Ankommen aus Dudweiler wird am 10. Juni um 18 Uhr im Gemeindezentrum Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Dudweiler veranstaltet.

Wer sich engagieren möchte, kann sich informieren bei Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp von der evangelischen Kirchengemeinde in Dudweiler unter Tel. (0 68 97) 7 20 71, E-Mail: marie-luise.jaske-steinkamp@ekir.de, und bei Diakon Franz-Josef Dobelmann von der katholischen Gemeinde St. Marien unter Tel. (06 8 97) 7 22 40, E-Mail: pfarrbuero.stmarien@googlemail.com.

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