Flüchtlingsheim in Dudweiler wird Ende des Jahres aufgelöst

Dudweiler · Das Flüchtlingsheim in der Albertstraße soll geschlossen werden. Künftig werden die Hilfesuchenden auf Wohnungen im Stadtgebiet verteilt, um deren Integration zu verbessern. Der Bezirksrat Dudweiler stimmt dem Konzept der Verwaltung zu.

"Vieles hat sich in der Flüchtlings- und Asylpolitik seit dem Jugoslawien-Krieg verändert", berichtete Veronika Kabis vom Zuwanderungs- und Integrationsbüro kürzlich im Dudweiler Bezirksrat. Die Integration der Menschen stehe nun stärker im Mittelpunkt. Daher wolle die Verwaltung weg von Heimen, wie beispielsweise in der Albertstraße in Dudweiler , und die Flüchtlinge nun in Wohnungen , verteilt auf das Stadtgebiet, unterbringen. Bis zum Jahresende sollen die Flüchtlinge die Wohnanlage in der Albertstraße verlassen, die in den 1990er-Jahren in Schlichtbauweise entstand. Bettina Zeller vom Sozialmanagement-Team der Siedlungsgesellschaft meinte: "Nach der Genehmigung ihres Aufenthalts bekommen die Flüchtlinge eine neue Wohnung zugewiesen oder suchen sich selbst eine neue Bleibe." Was dann aus den Gebäuden in der Albertstraße wird, ist jedoch noch nicht klar, sagte Zeller auf Nachfrage von Gabriele Ungers (Die Linke ). Eine neue Nutzung sei allein schon aus Brandschutzgründen bedenklich - ein weiterer Grund, warum die Flüchtlinge bald aus der Albertstraße ausziehen müssen.

Zurzeit sind 560 Flüchtlinge in Saarbrücken untergebracht. Etwa 50 davon leben momentan in Dudweiler , berichtet Werner Benedyczuk vom Amt für soziale Dienstleistungen. Die Gruppe der Flüchtlinge würde zu 70 bis 75 Prozent aus alleinreisenden Männern bestehen. 70 Prozent der Flüchtlinge stammen dabei aus Syrien, 20 Prozent aus Eritrea, der Rest komme hauptsächlich aus dem Iran, dem Irak oder aus Afghanistan. Werner Benedyczuk stellt einen starken Zustrom weiterer Hilfesuchender in Aussicht: "Wir müssen mit einer Verdoppelung in diesem Jahr rechnen, etwa 65 Personen monatlich." Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, hoffe er darauf, dass sein Amt personell aufgestockt wird. Veronika Kabis lobte das Engagement des ehrenamtlichen Netzwerks ,,Ankommen". Hier habe die Verwaltung einen kompetenten Partner in Saarbrücken gefunden. Der Dudweiler Bezirksrat stimmte den Plänen der Stadt einstimmig zu. Jörg Sämann (SPD ): "Es ist ein durchdachtes Konzept und macht Sinn. Saarbrücken ist hier vorbildhaft. Das verdient mehr als nur Anerkennung."