Betriebsversammlung angekündigt Ford in Saarlouis: Wie sich die Belegschaft auf die Entscheidung zum Bieterverfahren vorbereitet

Saarlouis · Wohl nur noch wenige Tage, dann soll das bange Warten der Beschäftigten ein Ende haben. Dann will der Konzern seine Entscheidung bekannt geben, wo das Elektromobil der Zukunft produziert wird – im spanischen Valencia oder im Saarland. Darauf bereitet sich auch der Betriebsrat vor.

 Geht es mit Ford in Saarlouis weiter? Und wenn: wie?

Geht es mit Ford in Saarlouis weiter? Und wenn: wie?

Foto: BeckerBredel

Der konzerninterne Bieterwettkampf zwischen den Ford-Standorten in Valencia und Saarlouis um den Zuschlag für die künftige Produktionsstätte des neuen Elektro-Autos ist auf der Zielgeraden. Seit Monaten bangen die Beschäftigten am saarländischen Standort um die Zukunft ihrer Jobs. Massive Kritik gab es seitens des Betriebsrates an dem innerbetrieblichen Wettstreit.

Jetzt rückt der Termin näher, den die Konzernspitze selbst nannte, an dem das Ergebnis verkündet werden soll. Deshalb lädt die Mitarbeitervertretung im Saarlouiser Werk zur Betriebsversammlung: am Mittwoch, 22. Juni, 12.15 Uhr auf dem Werksgelände. Das zentrale Thema, worum es sich an diesem Tag dreht, ist die Zukunft des Standortes sowie Stand des offiziell als Bieterverfahren bezeichneten Wettkampfs.

Ungewöhnlich: Wegen der Ungewissheit, was die Kollegen zu erwarten haben und ob zum Zeitpunkt der Veranstaltung bereits das Ergebnis feststeht, sollen die Teilnehmer Zeit mitbringen. Ein offizielles Ende teilte der Betriebsrat in seiner Einladung nicht mit.

Und es wird noch mehr Zeit für diese Versammlung eingeräumt: „Je nach Ergebnis für unseren Standort“ könnte es sogar nötig sein, sie am darauffolgenden Donnerstag, 23. Juni, bereits um 7.30 Uhr fortzusetzen.

Um den saarländischen Standort zu retten, war Ministerpräsidentin Anke Rehlinger mit Wirtschaftsminister Jürgen Barke (beide SPD)  im Mai zur US-Ford-Zentrale geflogen. Ergebnisse hatte sie nicht mitgebracht, die waren aber auch nicht zu erwarten gewesen. Vielmehr ging es der Landesregierung darum, für Vorteile der Produktion in Deutschland zu werben. Über Details der Gespräche machte Rehlinger keine Angaben. Es gehe darum, die Arbeitsplätze von 4600 Menschen, die in Saarlouis-Roden beschäftigt sind, zu erhalten. Hinzukämen noch 1500 Stellen bei den Zulieferern.

Unterdessen kündigte Barke in der Saarbrücker Zeitung an, dass hochrangige Ford-Vertreter ins Saarland reisen, um mit der Regierung über Perspektiven in Saarlouis zu sprechen. Er bestätigte, dass auch er mit einer Entscheidung des Ford-Managements zur Werkszukunft am 22 oder 23. Juni rechnet.

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