Spaß mit spritzigem Dixie

Homburg. Oldtimer sind gemeinhin ein Hingucker. Im besten Falle bestens Erhalten, von untadeligem Ansehen und mit dem Flair des Besonderen versehen, vermitteln sie den Geist des Exklusiven. Wenn aus Oldtimern aber Old Timer werden, dann hat man es nicht mehr mit Raritäten auf vier Rädern zu tun, sondern mit gestandenen Jazzmusiken aus Prag

Homburg. Oldtimer sind gemeinhin ein Hingucker. Im besten Falle bestens Erhalten, von untadeligem Ansehen und mit dem Flair des Besonderen versehen, vermitteln sie den Geist des Exklusiven. Wenn aus Oldtimern aber Old Timer werden, dann hat man es nicht mehr mit Raritäten auf vier Rädern zu tun, sondern mit gestandenen Jazzmusiken aus Prag. Am vergangenen Samstag waren es eben diese Old Timer, die mit bestem Dixie-Jazz ein bisschen Sommerliches auf den historischen Homburger Marktplatz zauberten, vor einer zumindest nicht enttäuschenden Kulisse. "Ich denke, man kann angesichts des Wetters mit der Besucherzahl zufrieden sein", resümierte Raimund Konrad, der für Kultur zuständige Beigeordnete Homburgs, mit Blick auf das "Bühnenvorfeld". Dort ging es zwar nicht "dicht an dicht" zu und so mancher Platz blieb leer, trotzdem musste die Old Timer Jazz Band nicht mit dem Gefühl auftreten, sie würde vor leeren Rängen spielen - tat sie nicht und das tat sie gut. "Ich mag Dixie. Ich weiß aber auch, das dieser Sound einigen nach einer halben Stunde auf die Nerven gehen kann. Aber dann sollte man nicht hierher kommen oder weiterziehen", brachte eine Zuhörerin ihre uneingeschränkte Zuneigung zum Sound der Prager Jazzer zu Ausdruck. "Und wenn Dixie so spritzig gespielt wird, dann macht's gleich doppelt Spaß." Die Prager Formation tat also alles, um dem Jazzfrühschoppen kurz vor seinem regulären Ende Mitte September weiterhin ein bisschen musikalischen Glanz zu verleihen. Mit Stücken gegen den heraufziehenden Herbst gelang das auch ausgesprochen ordentlich, die ein paar hundert Reise-Kilometer zwischen der Tschechischen Republik und der Saarpfalz hatten sich da wohl für beide Seiten gelohnt. Am kommenden Samstag geht der Jazzfrühschoppen dann in seine vorletzte Runde: The Uptown Four & Beverly Daily aus Essen sollen es dann richten, bevor beim großen Finale am 11. September die Blue Note Big Band aus Neustadt an der Weinstraße aufspielen wird. Die Formation bringt einige Referenzen mit, so hat sie in den Jahren 2000 und 2008 bein deutschen Orchesterwettbewerb für Amateure den ersten Preis in der Kategorie Big Band gewonnen. Das Repertoire der Formation unter der Leitung von Bernd Gaudera: Werke von Jazz Klassikern wie Count Basie bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Seit 1986 gibt es die Formation - und ihr Auftritt zum Ende der Saison könnte ein Fingerzeig für den Auftakt 2011 sein. Für den denkt Organisator Paul Schönborn derzeit über das Engagement einer weiteren namhaften Big Band. "Trotz des schlechten Wetters kann man mit dem Besuch zufrieden sein."Raimund Konrad

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort