Zum Gedenken an die Verstorbenen

St. Ingbert. Emsig wird derzeit auf dem St. Ingberter Waldfriedhof gearbeitet, damit an diesem Donnerstag, an Allerheiligen, die Gräber schön hergerichtet und die Wege der Friedhöfe weitgehend von Laub befreit sind. Während die Mitarbeiter der St

 Auf dem St. Ingberter Friedhof wird derzeit fleißig gearbeitet, damit an diesem Donnerstag, an Allerheiligen, alles in Schuss ist. Foto: Yvonne Handschuher

Auf dem St. Ingberter Friedhof wird derzeit fleißig gearbeitet, damit an diesem Donnerstag, an Allerheiligen, alles in Schuss ist. Foto: Yvonne Handschuher

St. Ingbert. Emsig wird derzeit auf dem St. Ingberter Waldfriedhof gearbeitet, damit an diesem Donnerstag, an Allerheiligen, die Gräber schön hergerichtet und die Wege der Friedhöfe weitgehend von Laub befreit sind. Während die Mitarbeiter der St. Ingberter Stadtgärtnerei damit beschäftigt sind, das Laub so gut es geht zu entfernen, richten Angehörige und Freunde Verstorbener die Gräber liebevoll her, legen Kränze und stellen Gestecke aufs Grab. Auch Täfelchen aus Stein mit verschiedenen Aufschriften oder Engel sind auf den Gräbern zu sehen.Jede Menge Kränze und Gestecke fertigen dieser Tage die hiesigen Floristen an. Zu Allerheiligen herrscht Hochjunktur. So auch bei Blumen Martin am Theodor-Heuss-Platz in St. Ingbert. "Dieses Jahr kaufen die Kunden zu Allerheiligen eher kurz vor knapp", sagt Inhaberin Heidi Martin im Gespräch mit unserer Zeitung und fährt fort: "Das liegt an den Herbstferien, da sind viele verreist." Aber auch unabhängig von den Herbstferien berichtet die Floristin, dass zu Allerheiligen immer weniger bestellt wird. Sie sagt: "Die Grabkultur war früher eine andere als heute." Damit meint Heidi Martin, dass die Leute ihr Geld heute weniger auf den Friedhof tragen. "Die junge Generation hat ein anderes Verständnis für Grabkultur." Im Schnitt geben ihre Kunden zu Allerheiligen zwischen 25 und 30 Euro aus. Ein aufwendig gebundener Kranz kann bei Blumen Martin schon um die 55 Euro kosten. "Das ist für unsere Kunden eine gehobene Preisklasse, jedoch arbeiten wir auch einige Zeit daran." Auch die Supermärkte nehmen laut Martin mit ihrem Angebot an Grabfloristik einiges weg.

Wer sich hingegen für den Kauf im Blumengeschäft entscheidet, der erwartet Ideenreichtum. "Letztlich kommt es bei der Entscheidung für einen Grabschmuck auf die Grabgestaltung an", weiß die Floristin. Die klassische Form wie die Dreiecksgestecke seien nach wie vor gefragt. "Wir arbeiten beim Grabschmuck viel mit Naturmaterial und Seidenblumen, damit die Sachen den Winter über halten."

Früher haben die Leute sich laut Heidi Martin zu Allerheiligen eher für Kränze oder dicke Chrysanthemen und Nelken entschieden. "Das sieht man heute immer weniger. Wenn das Wetter zu Allerheiligen Schnittblumen erlaubt, wenn es also noch keinen Frost gibt, dann entscheiden sich die Kunden heute eher für Lilien oder Rosen, gerne auch Wachsrosen", so Martin weiter. Wachsrosen sind laut der Fachfrau echte Rosen, die in Wachs getaucht werden und auch gerne für die Weihnachtsdekoration genommen werden, da sie lange halten und festlich aussehen. Auch kleinere Chrysanthemen, die sich Boris Becker nennen, da sie aussehen wie Tennisbälle, werden gerne genommen.

Ob Chrysanthemen, Rosen, Lilien, Gestecke oder Kränze: Während auf dem St. Ingberter Waldfriedhof, wie auf den anderen Friedhöfen auch, noch emsig Vorbereitungen getroffen werden, bereiten sich Angehörige und Freunde Verstorbener darauf vor, an Allerheiligen ein stilles Zeichen zu setzen und ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Indem sie Kerzen auf den Gräbern anzünden, signalisieren sie, dass der tote Mensch in ihren Herzen noch weiter lebt. Mit Andachten und Gräbersegnungen gedenken die katholischen Kirchengemeinden St. Ingberts am Fest Allerheiligen der Toten (siehe Infokasten). Überlieferungen zu Folge gelangte durch die irisch-schottischen Missionare das Allerheiligenfest am 1. November im neunten Jahrhundert auf unseren Kontinent.Foto: ywi

Auf einen Blick

Mit Andachten und Gräbersegnungen gedenken die katholischen Kirchengemeinden St. Ingberts am Fest Allerheiligen der Toten. Auf dem Alten Friedhof beginnt die Feier um 15 Uhr am Hochkreuz in der Nähe der Einsegnungshalle und wird vom Kirchenchor der Pfarrei St. Josef gestaltet. Bei Regen findet die Feier in der Einsegnungshalle statt. Auf dem Waldfriedhof beginnt die Feier, die der Chor der Konradskirche umrahmt, ebenfalls um 15 Uhr in der Einsegnungshalle. In Hassel ist um 14.30 Uhr Totengedenken in der Pfarrkirche mit anschließender Segnung der Gräber auf dem Friedhof. In Rohrbach und Oberwürzbach beginnen die Feiern jeweils um 15 Uhr auf dem Friedhof. red

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