Tanzende Zombies und Spaß in der Bütt

Rentrisch · Die Akteure des Rentrischer Carnevalvereins „Die Holzhauer“ haben in diesem Jahr noch mehr zu tun als sonst. Denn neben der Ordensmatinee, den beiden Kappensitzungen und dem Rosenmontagsumzug gab es am vergangenen Sonntag im Kulturhaus erstmals auch eine Seniorensitzung.

 Das Duo „Es Schicksche unn sei Neffe“ gefielen auch den Rentrischer Senioren bei der Kappensitzung im Kulturhaus. Foto: Cornelia Jung

Das Duo „Es Schicksche unn sei Neffe“ gefielen auch den Rentrischer Senioren bei der Kappensitzung im Kulturhaus. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

"Es ist mal ein Versuch", so Horst Adam vom RCV, "der Wunsch wurde aus der älteren Bevölkerung an uns herangetragen, weil ihnen die normalen Sitzungen einfach zu spät sind." In den drei Nachmittagsstunden wurde fast das gleiche Programm geboten wie den anderen Narren am Abend zuvor.

Lediglich "Es Luische un sei Pann" habe man weggelassen, so Adam als Teil dieses Bütten-Duos, da die Witze doch zum Teil weit unter der Gürtellinie lägen und man das den Senioren nicht zumuten wolle. Dafür gab es einen Programmpunkt, der es nur in diese Spezialsitzung schaffte. Und das war der Auftritt des katholischen Rentrischer Pfarrers Peter Serf und seines evangelischen Kollegen Uwe Herrmann. Beide mimten ein altes Ehepaar, das bei den Älteren gut ankam. Wohl noch nie hatten sie erlebt, dass Serf zu Herrmann "Schatz" sagte und letzterer so laut brüllte.

Noch etwas mehr Erfahrung in der Bütt bringen "Es Schicksche unn sei Neffe" mit, die "Dirty Dancing " tanzend auf die Bühne schwebten. Der Neffe bediente sich beim Bier des Elferrates. "Ich dachte, du bist ein neuer Mensch", so die Tante zu ihrem Neffen, der dem Alkohol nicht abgeneigt war. "Ja bin ich ja auch. Ich konnte doch nicht ahnen, dass der auch säuft", lautete die Antwort. Er erzählte über einen Arbeitsvertrag, in dem festgehalten ist, dass er seinen Tod zwei Wochen vorher genehmigen lassen muss. Die beiden, die auch im wahren Leben verwandt sind, gefielen nicht nur den Rentrischern, sondern auch den anderen Fastnachtern draußen im Land. Dafür bekamen sie bei der Vorstellung der Narren einen ersten Platz.

Das wusste nicht mal der Präsident des RCV. Der verwies auf das Thema "Der RCV auf Safari", was entstanden ist, als die Narren über Afrika abgestürzt seien. "Der Elferrat ist heute fast komplett, das ist ein Wunder", sagte Manfred Traudt nicht nur angesichts des "Unfalls". Aber der Rat wird ja auch älter, so dass die Seniorensitzung auch für diese Herren das richtige Format war.

Der Ehrenpräsident des Rentrischer Carnevalvereins "Die Holzhauer", Ronny Fickinger, freute sich ebenfalls über dieses neue Angebot für die ältere Generation. "Es ist auch in den Altenheimen furchtbar schwer, Stimmung zu machen, aber später ist es dann immer furchtbar schön", sagt er.

Besonders gefielen dem Publikum bei der Sitzung die jüngsten Tänzer und Tänzerinnen, die Funkenmariechen, das vereinseigene Tanzpaar sowie der Tanz der Zombies und Urwaldbewohner inklusive Tarzan. Es wäre dem RCV für die Zukunft doch zu wünschen, dass sich Fickingers Prophezeiung erfüllt und beim nächsten Mal durch das Rühren der Werbetrommel der Premieren-Gäste noch mehr ältere Besucher den Weg ins Rentrischer Kulturhaus finden. Der erste Schritt ist gemacht und vielleicht spricht sich ja rum, dass es nicht nur Bier , sondern auch Kaffee und Kuchen gab.

Zum Thema:

Auf einen BlickEs wirkten mit: Tanz: Minigarde, Jugendgarde, Aktivengarde Red Diamonds, Minitanzpaar Nele Löchner und Joshua Huppert, Jugendtanzmariechen Aylin Balci, Jugendfunkenmariechen Selina Berg, The Girls, Holz vor der Hütten; In der Bütt: Peter Serf und Uwe Herrmann, Anja Berg und Yvonne Adam als "Drama Queens", Frank Blaskewitz als "De Dabbes", Alexandra Schick und Yves Schockies als "Es Schicksche unn sei Neffe"; Musik: DJ Manne und die Gletscherboys. con

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