Medizinerin und Psychologin

St Ingbert · Die Altersmedizin leistet den Spagat zwischen weitestmöglicher Lebenserhaltung und würdevollem Sterben. Die gebürtige St. Ingberterin Elke Gries leitet seit Jahresbeginn die Klinik für Akutgeriatrie im Kreiskrankenhaus. Die 53-Jährige setzt auf vernetztes und teamorientiertes Arbeiten.

Sie ist St. Ingberterin, sie ist in den Räumen ihrer heutigen Wirkungsstätte geboren, sie hat die St. Ingberter Schillerschule und danach das Albertus-Magnus-Gymnasium besucht, bevor sie begonnen hat, in Saarbrücken Mathematik und Philosophie zu studieren. Während sie später mit Philosophie pausierte und in Kiel mit Mathematik und dem Schwerpunkt Physik weitermachte, entdeckte die Biophysik für sich, beschäftigte sich mit der Physiologie des Menschen und wollte "mehr über das Mensch sein" erfahren. Heute ist die 53-jährige Elke Gries Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie und leitet nun seit Anfang Januar im Kreiskrankenhaus St. Ingbert die Klinik für Altersmedizin/Aktugeriatrie, nachdem sie seit 2012 im Haus bereits als Oberärztin in der Klinik für Innere Medizin beschäftigt war. Im Juni 2014 hatte sie bereits die Funktion der kommissarischen Leiterin des Teilbereiches "Klinische Geriatrie " übernommen. Sie verfügt über die Anerkennung der Fachkunde "Geriatrie " der Bezirksärztekammer Pfalz sowie auch über die Zusatzbezeichnung "Klinische Geriatrie " der Ärztekammer des Saarlandes.

Im Gespräch mit unserer Zeitung unterstreicht sie die Vorzüge eines Krankenhauses, das kleiner ist als beispielsweise ein Uniklinikum: "Die Ärzte in einem Krankenhaus dieser Größe sind für die Patienten die stationären Hausärzte." Sie berichtet, wie wichtig es in ihrem Bereich sei, mit den verschiedenen "Fachdisziplinen" zusammenzuarbeiten; seien es die Kollegen anderer Abteilungen, seien es aber auch Einrichtungen wie der Pflegedienst, der Physiotherapeut oder Ergotherapeut. "Wir müssen einerseits die Abwärtsspirale der älteren Menschen wenden, andererseits aber auch Sterbebegleitung leisten. Es muss, wenn sich das Blatt nicht mehr wenden lässt, unsere Aufgabe sein, den Patienten in Würde sterben zu lassen", so Gries, die auch sagt: "Wir dürfen nicht nach oben überziehen, das Sterben ist ein heikles Thema."

Aber klar ist, dass erstmal alles getan wird, um die besagte Abwärtsspirale zu wenden. Dabei müsse man laut Gries auch den emotionalen Zustand der Patienten im Auge behalten. "Wir müssen die Patienten motivieren, aber auch bremsen, also vermeiden, dass sie sich überschätzen."

Deshalb gelte es direkt zu Beginn, eine Bestandsaufnahme zu machen und Ziele zu definieren, gemeinsam mit Pflegediensten oder Hospizdiensten - Vernetzung sei dabei ein wichtiges Stichwort. Auch sei es in der Altersmedizin wichtig, die Angehörigen mit ins Boot zu nehmen. Gries abschließend: "Die Altersmedizin ist sehr teamorientiert. Wir sind die Koordinatoren vieler Disziplinen."

Am Mittwoch, 16. März, um um 18 Uhr hält Elke Gries im Kasino des Kreiskrankenhauses St. Ingbert einen Vortrag. Das Thema lautet "Ich will doch niemandem zur Last fallen! Gesundes Altern, selbstbestimmtes Leben im Alter".

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