Knapp 3 Tonnen schweres Motiv Neuer Weihnachtsbaum für die Fußgängerzone

St. Ingbert · Wohl kein Motiv wurde am Dienstagnachmittag, 26. November, in St. Ingbert mehr fotografiert als der Weihnachtsbaum vor der Engelbertskirche. Allerdings wurden die meisten Fotos gemacht, als er am Morgen noch mit der Erde verwurzelt war.

 Direkt nach dem Fällen  in der Gehnbachstraße wurde die knapp drei Tonnen schwere Edeltanne in die Fußgängerzone transportiert .

Direkt nach dem Fällen in der Gehnbachstraße wurde die knapp drei Tonnen schwere Edeltanne in die Fußgängerzone transportiert .

Foto: Cornelia Jung

Der Weihnachtsbaum, der kaum drei Stunden später geschmückt in der Fußgängerzone stand, kommt diesmal aus dem Garten von Familie Heib in der Gehnbachstraße. Seit 2004 bewohnt das Ehepaar sein Eigenheim, der Nadelbaum war schon vor ihnen da. Sein Alter schätzt der ehemalige Gärtner des Grundstücks auf 40 bis 45 Jahre.

Als Familie Heib um 8 Uhr aus dem Haus kam, beherrschte die riesige Dänische Edeltanne noch den Rasen, unterdrückte mit ihrer Größe den Wuchs eines benachbarten Perückenstrauchs, eines Hartriegels und einiger anderer Büsche. Eine dreiviertel Stunde später ist der Platz leer, die Tanne gefällt. Heibs müssen sich erst an den Anblick gewöhnen. „Der erste Blick aufs Haus ist noch ungewohnt“, sagt Hausherr Leo Heib. Nun erhoffen sich die beiden St. Ingberter, dass sich die anderen Pflanzen im ehemaligen Schatten der Tanne besser entwickeln können.

Natürlich schwinge ein bisschen Bedauern mit, so einen stattlichen Baumriesen zu fällen, sagen beide. „Doch wir hatten fast nur noch Schatten auf der Terrasse, wir mussten ständig Zapfen und Nadeln wegräumen“, zählt Anja Heib die Nachteile auf, „außerdem wollten wir nicht, dass der Baum uns irgendwann aufs Dach fällt.“ Die Fällung war also beschlossene Sache. Da bot es sich an, der Stadt den Baum ans Herz zu legen, die jedes Jahr nach einem stattlichen Weihnachtsbaum-Exemplar für die Fußgängerzone sucht. Im Frühjahr meldete sich die Familie bei der Verwaltung und bot den „Baum-Opa“ zum „dekorativen Zweck in der Adventszeit“ an. Gärtnermeister Albrecht Breyer begutachtete ihn, und im Sommer stand fest, dass der Baum das „Casting“ bestanden hatte und sein Dasein als geschmückter Weihnachtsbaum beendet. Heibs finden es eine schöne Idee, dass ihr ehemaliger Baum nun noch einmal, mit Lichtern bestückt, richtig zur Geltung kommt. „Wir werden in den nächsten Wochen wohl öfter in die Fußgängerzone gehen“, sind sie sich einig, „wir sind gespannt, wie er dort wirkt.“

Mit der Hilfe einer Kettensäge, eines Mobilkrans, eines Lkw und der Polizei als Geleitschutz in die Stadt war die Fäll- und Aufstell-Aktion in zwei Stunden erledigt. „2,8 Tonnen wiegt sie“, sagte der Fahrer des Mobilkrans, als er die Tanne aus dem Garten auf die Straße hob.

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