Pfadfinder-Reise ins Mittelalter

Saarbrücken. Rund 250 junge Leute versammelten sich beim großen Pfingstlager der St.-Georgs-Pfadfinder aus dem Bezirk Saarbrücken im Pfälzer Wald - und wurden zum einfachen Knecht oder zum mächtigen König. Sie warfen sich dafür in ihre altertümlichen Gewänder, zogen ihre Rüstungen an und zückten ihre Schwerter

Saarbrücken. Rund 250 junge Leute versammelten sich beim großen Pfingstlager der St.-Georgs-Pfadfinder aus dem Bezirk Saarbrücken im Pfälzer Wald - und wurden zum einfachen Knecht oder zum mächtigen König. Sie warfen sich dafür in ihre altertümlichen Gewänder, zogen ihre Rüstungen an und zückten ihre Schwerter. Ein Herold im Festgewand verkündete die Ankunft des Königs Joachim von Saarbrücken und begrüßte die Völker der Fürstentümer. Der Pfälzer Wald mit seinen Felsformationen und Burgen bot eine hervorragende Kulisse für dieses Ereignis. Der Tag, so heißt es, wurde intensiv genutzt, um Kerzen zu gießen, mittelalterlichen Schmuck herzustellen, Wappen zu sticken, mit Tinte und Feder zu schreiben und Holzwürfel zu schnitzen.Die Kinder trainierten Schießen mit Pfeil und Bogen, warfen Hufeisen, trugen eimerweise Wasser, kochten auf Öfchen. Sie traten beim Sackhüpfen an und trainierten bei so genannten Kimspielen Merkfähigkeit und Sinnesorgane. Bei Einbruch der Nacht strömten die Völker in Scharen zum Spectaculum: Ritter schwangen ihre Schwerter beim Duell. Dann ein Treffer. Das Volk applaudierte. Schlagartig erleuchteten Feuerbälle die Finsternis. Feuerspucker spien sie aus. Der Sieg wurde gefeiert, ganze Schweine am Spieß gebraten und hastig verspeist. Das Volk tanzte.Ein Vertreter der Völker überbrachte bei der feierlichen Zeremonie dem König ein Geschenk - darin: eine Rolle Toilettenpapier. Der König war irritiert, das Volk entsetzt. Der böse Magier, so die Vermutung der Anwesenden, hatte das schöne Geschenk verzaubert und damit den Völkern einen Streich gespielt. Die Jagd nach dem Zauberer begann.Während der Nächte patrouillierten bewaffnete Wachen und hielten "Gesindel" vom Lager fern. In der Lager-Taverne plauderte man abends über die Ereignisse des Tages.Insgesamt, resümieren die Organisatoren, war es ein erlebnisreiches Lager, zu dem die Stämme Brebach, Dudweiler, Friedrichsthal, Gersweiler, Klarenthal, Köllerbach, Ludweiler, Rentrisch, Sulzbach (Bezirk Saarbrücken) sowie der Stamm Homburg-Kirrberg beitrugen. Für internationales Flair sorgten Pfadfindern aus den bolivianischen Partnerstämmen, die am die Lager teilnahmen. red

StichwortDie Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) bietet 95 000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehr als ein Abenteuer. Sie gehört mit zur Weltorganisation der Pfadfinderbewegung. Der Bezirk Saarbrücken der DPSG zählt rund 400 Mitglieder in neun Stämmen. red

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