Nächtlicher Besuch in Firmen

Rohrbach · Zum vierten Mal fand im Saarland die Lange Nacht der Industrie statt, an der sich in diesem Jahr saarlandweit 22 Unternehmen beteiligten. In unserer Region öffneten unter anderem Festo in Rohrbach, Michelin in Homburg und die Hager Group in Blieskastel ihre Tore.

 Tobias Jene (links) erläutert den nächtlichen Besuchern, welch komplexe Bewegungen mit Pneumatik möglich sind. Foto: Jung

Tobias Jene (links) erläutert den nächtlichen Besuchern, welch komplexe Bewegungen mit Pneumatik möglich sind. Foto: Jung

Foto: Jung

. Zum vierten Mal lud die Firma Festo am Donnerstag zur "Langen Nacht der Industrie" ein und ist damit Teilnehmer der ersten Stunde im Saarland. Mit einem Bus reisen die Technikinteressierten an diesem Abend an. Die vier Stunden für zwei zu besichtigende Firmen sind knapp bemessen. Auch ein Anruf, dass sich die 30 Mann starke Gruppe verspätet, kann den eng getakteten Zeitplan nicht umstoßen. Da beweisen die Firmen Flexibilität.

Im vergangenen Jahr besuchten zwei Gruppen mit jeweils 50 Personen die Firma, nun sind es pro Tour 20 weniger. Was ist los, sind die Saarländer nicht mehr interessiert? Ganz im Gegenteil, die Wartelisten waren lang, berichten die Mitarbeiter. Doch die Homburger Firma Michelin , in diesem Jahr der "industrielle Tandempartner für eine Nacht" gab die begrenzte Besucheranzahl vor. Als die erste Gruppe mit vielen neugierigen "jungen und mittelalten Gesichtern", wie Festo-Mitarbeiter Maik Glutting erfreut feststellt, eintrifft, gibt es eine Art Speed-Dating-Runde, in der das Rohrbacher Unternehmen den Gästen im Schnelldurchlauf in Zahlen und Fakten vorgestellt wird. Firmengeschichte, Ausbildungsberufe, Produkt-Höhepunkte, Weiterbildungsmöglichkeiten und der neueste Betriebsteil ziehen als Computerpräsentation "am laufenden Band" an den wissbegierigen Gästen vorüber, bevor sie in mehreren Gruppen auf einen kurzen Betriebsrundgang gehen.

Die blaue Gruppe wird von Angela Ohlmann geleitet, die in aller Kürze an die verschiedenen Stationen führt, wo sie bereits von Kollegen erwartet wird, die mit Begeisterung einen Teil der Produktlinie vorstellen. Der Natur entlehnt und dank Bionik nun auch in der Technik nutzbar ist der Greifarm, bei dem anhand einer Zitrone und einer Kartoffel demonstriert wird, mit welcher Sorgfalt und Präzision Maschinen dank ausgeklügelter Technologie funktionieren können. Und da aller Fortschritt hart erarbeitet werden muss, wird die Gruppe dorthin geführt, wo alles beginnt - in die Lehrwerkstatt. Hier stehen Prüfstücke der Azubis, aber auch ein 3-D-Drucker, der die Aufmerksamkeit von Besucher Eric Hüther auf sich zieht. Der 33-jährige Pfälzer arbeitet als Industriemeister in der Instandhaltung bei ThyssenKrupp Gerlach in Homburg und hat Interesse an der Industrie im Saarland, wie er sagt. Für ihn war die Kombination mit Michelin ideal, da dort ein Verwandter arbeitet und "man ja auch sonst nicht die Möglichkeit hat, mal die Reifenherstellung zu sehen". Später geht es noch in diverse Fertigungs- und Logistikbereiche. Auch Fitnessstudio, Kantine und Familienfreundlichkeit sind Thema. Zum Schluss gibt es die Fragerunde. Allen hat es gefallen, das Interesse wurde geweckt oder vertieft. Und die Frage, die Personalleiter Klaus Utfeld durchaus gern hört, wurde auch gestellt: "Wo kann ich mich denn bewerben?"

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