Heißes Pflaster Bieberer Berg

Homburg · Rund 150 bis 200 Fans werden an diesem Samstagnachmittag Fußball-Regionalligist FC Homburg auf den Bieberer Berg begleiten. Gastgeber Kickers Offenbach hatte zuletzt mit Fan-Ausschreitungen zu kämpfen.

 Rote Wand: Auf dem Bieberer Berg herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Das wird sicher auch der FC Homburg an diesem Samstag spüren. Den SVN Zweibrücken mit dem Ex-Homburger Irvin Parra(in Blau) störte das am vergangenen Samstag nicht, mit 2:0 in Offenbach zu gewinnen. Foto: Staude

Rote Wand: Auf dem Bieberer Berg herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Das wird sicher auch der FC Homburg an diesem Samstag spüren. Den SVN Zweibrücken mit dem Ex-Homburger Irvin Parra(in Blau) störte das am vergangenen Samstag nicht, mit 2:0 in Offenbach zu gewinnen. Foto: Staude

Foto: Staude

Wenn Fußball-Regionalligist FC Homburg an diesem Samstag um 14 Uhr auf dem berühmt-berüchtigten Bieberer Berg bei den Offenbacher Kickers antritt, wird nicht nur das Geschehen auf dem Platz im Zentrum des Interesses stehen. Nachdem es bei der 1:3-Niederlage des OFC bei Eintracht Frankfurt II vor zwei Wochen zu antisemitischen und rassistischen Beleidigungen samt darauf folgender Spielunterbrechung kam und nach der Partie rund 30 Offenbach-Fans den Platz stürmten, wird auch deren Verhalten genau beobachtet werden.

Der finanziell klamme OFC, der keine Lizenz für die 3. Liga bekam und daher im Sommer zwangsabsteigen musste, distanzierte sich in einer Pressemitteilung von den Vorkommnissen und kündigte an, "mit aller Konsequenz dagegen vorzugehen." Der Fußball-Regionalligaverband Südwest verhängte 7500 Euro Geldstrafe und erließ die Auflage, "während der nächsten zwei Heimspiele geeignete Maßnahmen gegen antisemitisches, rechtsradikales und diskriminierendes Verhalten" der Anhänger zu ergreifen.

Davon, dass es am Samstag zu ähnlichen Szenen kommt, geht der Fan-Beauftrage des FCH, Markus Schlegel, nicht aus. "Wegen der Auflagen des Verbands werden wohl zusätzliche Ordner im Stadion sein. Zudem wird der dortige Fan-Beauftragte sicher noch mal mit den Fans reden. Wenn ich mich normal verhalte und der Polizei Folge leiste, sollte eigentlich nichts passieren. Außerdem werden wir in überschaubarer Zahl anreisen und eine echte Rivalität zwischen Homburg und Offenbach ist so nicht vorhanden", sagt Schlegel, der mit 150 bis 200 Homburger Anhängern vor Ort rechnet.

Aus den eigenen Reihen, wo es in der Vergangenheit wegen Verstößen gegen das Verbot von Pyrotechnik ebenfalls Sanktionen gab, rechnet Schlegel nicht mit Problemen: "Ich habe von den Ultras das Versprechen bekommen, dass sie keinen Rauch mehr zünden werden. Das finde ich top." Von zwei FCH-Fans, die beim 2:0 im Heimspiel gegen Mannheim Pyrotechnik eingesetzt hatten, wurden mittlerweile die Personalien ermittelt. Schlegel rechnet mit Stadionverboten für die Täter: "Ich bin zwar nicht für ein totales Verbot von Pyrotechnik, aber man schadet damit nur dem eigenen Verein. Die Höhe der Geldstrafen tut mittlerweile richtig weh."

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